Angra - Aqua ^Tipp

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Die Brasilianer ANGRA sind wohl einer der bekanntesten Südamerika-Exporte in Sachen Power/Progressive Metal. Alben wie "Holy Land" sind mittlerweile fast schon legendär, und auch nach dem Ausstieg von Sänger André Matos machte die Band mit voller Power weiter. Mit "Aqua" veröffentlichen die Südamerikaner nun ein neues Album, das auf ganzer Linie überzeugen kann.

Nach einem Intro gehen ANGRA mit "Arising Thunder" sehr typisch direkt in die Vollen: Die Doublebass wird bis zum Anschlag durchgetreten, epische Melodien und Bombast geben sich die Klinke in die Hand, die Gitarristen Rafael Bittencourt und Kiko Loureiro dürfen zeigen, was sie können, und auch Keyboards kommen nicht zu kurz. Ein perfekter, schneller Opener mit kräftigem Refrain, dem das zu Beginn düsterere, verspielte "Awake From Darkness" folgt (ein typischer ANGRA-Song mit leichten, unaufdringlichen und trotzdem unglaublich eingängigen Melodien, der sich  nach einem gelungenen Break und einer tollen Instrumentalleistung zu einem Höhepunkt entwickelt). "Lease Of Life" ist mit weichem Gesang, Piano, Orchestrierung, wunderschönen Melodien und einem gewissen Pop-Appeal eine äußerst starke Nummer, die sofort ihren Weg in die Gehörgänge findet, während der Beginn von "The Rage Of The Waters" auch ohne weiteres von DREAM THEATER stammen könnte. Ein sehr gelungener, epischer Chorus, hörbar brasilianische Einflüsse und eine geschlossene Bandleistung machen diese Nummer zu einem der Höhepunkte auf "Aqua".

"Spirit Of The Air" beginnt mit Akustikgitarren, Geigenklängen und ruhigem Gesang, bevor auch Drums und Bass einsetzen und den Track zu einer magischen Traumreise machen, auf die man sich immer wieder gerne begibt. Das vertrackte "Hollow" ist dann von Anfang an Prog in Reinkultur, wandelt sich mit seinem hochklassigen Refrain und tollen Harmonien dann aber zu einer enorm abwechslungsreichen Nummer. "Monster In Her Eyes" ist dann relativ straight und eingängig, während der Beginn von "Weakness Of A Man" erneut die brasilianische Leichtigkeit von ANGRA unter Beweis stellt und mit Slidegitarren-Einsatz überrascht. Den Abschluss von "Aqua" markiert das epische, erneut mit hochwertigen Melodien und leichter QUEEN-Schlagseite versehene "Ashes", das den Hörer ruhig aus dem Album entlässt.

Progressivität, Power, Melodien, Eingängigkeit, südamerikanische Akzente, Abwechslungsreichtum, technisch brillante Leistungen - all das bekommt der Hörer mit "Aqua". Wer ein wenig Zeit in das neue ANGRA-Album investiert und nicht erwartet, direkt nach dem ersten oder zweiten Hören sämtliche Songs nachvollziehen zu können, wird mit dieser Scheibe garantiert glücklich!