Stil (Spielzeit): Metal (55:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Napalm Records / SPV (24.03.06)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.ironfire.dk
Die fünf Dänen von IRON FIRE haben ihre Wurzeln unüberhörbar beim guten, alten German Metal und beim True Metal gefunden. Die Band, die vor ca. 6 Jahren von Sänger Martin Steene ins Leben gerufen wurde, spielte auch in ihren Anfangstagen hauptsächlich Coversongs von MANOWAR, RAGE oder HAMMERFALL, bevor sie sich aufmachten, eigenes Material zu schreiben.
Dieses Material wurde auf dem Debüt Album „Thunderstorm“ verewigt, welches von der einschlägigen Presse über den grünen Klee hinweg gelobt, und als Hoffnung des True Metal gefeiert wurde.
Doch bereits der Nachfolger "On The Edge", den IRON FIRE bereits ein Jahr später veröffentlichten, fiel bei der Presse gnadenlos durch, obwohl das Album kaum schlechter als das Debüt war. Von da an ging bei IRON FIRE so ziemlich alles schief, was nur schief gehen kann, und so fiel die Band, die sich von ihrer damaligen Plattenfirma im Stich gelassen fühlte und jeglichen Support vermisste, schließlich auseinander.
Doch Martin Steene dachte nach einer kurzen Zeit des Grübelns gar nicht daran, einfach aufzugeben und nahm den Kampf gegen alle Widrigkeiten an. Mit Kirk Backarach und Jobbe J. an den Gitarren, Martin Lund am Bass und Jens Berglid an den Drums, stürzen sich IRON FIRE erneut in die Schlacht. Und „Revenge“ ist nicht die schlechteste Waffe, denn die Scheibe strotzt nur so vor Wucht, Aggressivität und Angriffslust.
Krachende Gitarren, die sich fast in jedem Song heftigste Duelle liefern, eine Rhythmusabteilung mit der nötigen Durchschlagskraft, sowie einen Sänger Martin Steene, der nie zuvor besser gesungen hat, lassen mehr als aufhorchen.
Wenn jetzt noch das Quäntchen Glück dazu kommt, können die fünf Dänen einen wichtigen Sieg erringen.
Bereits der Opener „Wings Of Rage“ gibt mit seinem Doublebassgewitter die Marschrichtung vor, und geht ohne Schnörkel einfach nur direkt nach vorne. „Ironhead“ schlägt in dieselbe Kerbe, und damit hat sich das Grundtempo von „Revenge“ bereits nach zwei Songs herauskristallisiert.
„Metal Messiah“ dröhnt dann zwar wesentlich langsamer, aber unglaublich stampfend aus den Boxen und mit „Brotherhood Of The Brave“ ist ein Song dabei, der auch ohne Probleme auf jedem HAMMERFALL Album seinen Platz gefunden hätte.
Die Riffs von „Savage Prophecy“ sind dann fast 1:1 vom RUNNING WILD Klassiker „Running Wild“ übernommen, was ich den Jungens aber nicht wirklich negativ ankreiden möchte, da es wirklich der einzige Track ist, bei dem ich irgendwelche Ähnlichkeiten zu bereits in der Vergangenheit veröffentlichten Songs gehört habe. Shit happens.
Mit „Icecold Arion“ befindet sich auch eine Ballade auf dem Album, die aber nicht mit den schnelleren Nummern mithalten kann, und für mich damit auch ein bisschen abfällt. Aber einen Ausfall bei zwölf Tracks kann ich durchaus verkraften, vor allem, wenn sich der Rest der Songs dann erfreulich weit über der breiten Einheits-Metal-Masse befindet.
Fazit: Metal aus Dänemark bekommt mit IRON FIRE und „Revenge“ ein ganz neues Gesicht, und es ist schön zu hören, wenn junge Bands sich ganz offensichtlich nicht schämen, ihre Einflüsse und Wurzeln zu zeigen. „Revenge“ klingt sehr frisch und gleichzeitig traditionell.
Die kraftvolle Produktion von „Hans Dampf in allen Gassen“ Tommy Hansen setzt dem Ganzen dann noch das Sahnehäubchen auf. Mehr als geil.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out