Delight - Breaking Ground



Stil (Spielzeit): Sound: Metal; Gesang: ziemlich poplastig  (43:40)

Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner Records / Warner (19.01.07)

Bewertung: 5,5 / 10

Link: http://www.delight.art.pl

Die aus Polen stammende Band DELIGHT gibt es bereits seit zehn Jahren, wobei sich die fünf Männer und die Frau am Mikro zuerst mehr in der Gothic Szene zu Hause fühlten. 
Allerdings merkten sie schnell, dass sie sich dabei selber ziemlich begrenzen und begannen nach und nach, aus diesen vorgefassten Bahnen auszubrechen. 

Auf „Breaking Ground“, das nach vier Longplayern ihr Debüt bei Roadrunner Records darstellt, vereinen sie mittlerweile Stile aus verschiedenen Musikrichtungen. Harte Gitarren, zum Teil elektronische Beats und dazu der sehr poplastige Gesang von Paulina „Paula“ Maslanka. 
Den Vergleichen mit WITHIN TEMPTATION oder EVANESCENCE müssen sich DELIGHT natürlich stellen, alleine schon wegen ihrem Stil und der Tatsache, dass sie eine Frau am Mikro stellen. 
Songs wie der Opener „Divided“ oder das ganz starke „Into Deep“ kommen schon ziemlich nah an die erwähnten Bands heran, kratzen aber höchsten mal am Thron, ohne sie von eben diesem zu stürzen. Aber auf dem richtigen Weg sind sie mit Sicherheit. Leider sind für meinen Geschmack aber auch einige schwächere Stücke auf dem Album, die den Gesamteindruck doch etwas runterziehen. 

Trotz der metalmässigen Gitarren klingt „Breaking Ground“ manchmal zu poliert und glatt. Als Beispiel dafür dienen zum Beispiel „Emotune“ und „Bare Tree“. 
Das sie es aber auch richtig gut können, beweisen Songs wie das tolle „Your Name“, bei dem Paulinas Gesang zum Teil richtig rau rüber kommt, oder bei dem im Refrain amtlich harten „Every Time“. 
Die zwölf Tracks stellten beim Hören für mich eine ziemlich Gradwanderung dar, da ich immer wieder hin- und her gerissen war zwischen Begeisterung und weniger tollen Eindrücken. 

Trotzdem findet man auf „Breaking Ground“ einige Songs, die aufhorchen lassen und die richtig gut abgehen. Produktionstechnisch sind sie zumindest schon mal ganz oben auf, da die Scheibe richtig wuchtig aufgenommen und genau im richtigen Verhältnis abgemischt wurde, wofür Rhys Fulber und Gregg Reely verantwortlich waren. 

Fazit: Auch wenn es eigentlich unfair ist, DELIGHT mit LACUNA COIL, WITHIN TEMTATION oder EVANESCENCE zu vergleichen, müssen sie auf Grund ihres Stils und der Tatsache, das eine Frau am Mikro steht, diesen Wettbewerb einfach annehmen. 
Auch wenn sie noch nicht ganz an die eben genannten Bands heran kommen, sind sie doch kurz davor und auf dem Sprung, in dieselbe Liga auf zu steigen. Meiner Meinung nach fehlt nur die Kontinuität in der Songqualität, ansonsten gehen die Daumen nach oben.

Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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