Meldrum - Blowin' Up The Machine




Stil (Spielzeit): Heavy Metal (40:57)

Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (11.05.07)

Bewertung: 7/10

Link: http://www.meldrum.nu

MELDRUM waren nicht nur mit MOTÖRHEAD auf Tour, und werden von Lemmy himself mehr als supported, sie klingen auch fast wie das weibliche Gegenstück zu MOTÖRHEAD. Laut, dreckig, rotzig und roh. 

Dabei haben sie in der Vergangenheit größtenteils ganz andere Sachen gespielt. Wer erinnert sich nicht an die All-Girl Band PHANTOM BLUE aus den frühen Neunzigern? 
Michelle Meldrum, Lead Gitarristin und Namensgeberin der Band war in eben dieser Kapelle 50% der Sechsaitenfraktion. Und im Gegensatz zu MELDRUM klang die Musik von PHANTOM BLUE doch relativ poliert und absolut nach Mainstream. 
Wären MELDRUM aus demselben Holz geschnitzt, hätten sie wohl kaum die Slots auf Touren von MOTÖRHEAD, ZAKK WYLDE, DANZIG oder SEPULTURA bekommen, für die sie sich mit dem Release ihres Debüts „Loaded Mental Cannon“ aus dem Jahr 2002 empfohlen haben. 

Auf dem neue Album „Blowin’ Up The Machine“ machen sie erneut keine Kompromisse, sondern rocken einfach dreckig und laut nach vorne. Elf Metal Tracks haben Michelle Meldrum (guitars), Moa Holmsten (vocals), Frida Stahl (bass) zusammen mit dem „the only dick with three chicks“ drummer Gene Hoglan, wie Moa ihn auf der Tour mit MOTÖRHEAD fast liebevoll vorgestellt hat, eingespielt. 
Und bis auf die, na ja nennen wir es mal Ballade „Get Me Outa Here“, geben MELDRUM nur Vollgas. 
Bereits der Opener „Purge“ besticht durch seinen düsteren Gitarrensound und den zu Beginn sehr lasziven, im späteren Verlauf aber immer wütender klingenden Vocals von Moa. 
Auch wenn die Gitarre von Michelle mehr als gut rüberkommt, legt sich Moas Stimme doch permanent in den Vordergrund, und ist mehr als nur ein Markenzeichen der Band. Sie haucht den Songs mit ihrer Aggressivität erst das Leben ein, das sie zu solchen Monstern macht. 

„Down Your Throat“ ist dafür ein ebenso gutes Beispiel, wie „Scar“, das wie der Opener ziemlich verspielt beginnt, hinterher aber nur noch in den Allerwertesten tritt. 
„Creme De La Creme“ ist treibender und besteht aus einer enormen Gitarrenwand, gegen die sich selbst Moa nur mit größten Anstrengungen durchsetzen kann. „Hang Em“ klingt dann schon fast melodiös, rockt aber trotzdem ziemlich energisch ab.
„Miss Me When I’m Gone“ ist dann ein Track, an dem Lemmy nicht nur mitgeschrieben, sondern den er auch zum Teil im Duett mit Moa singt. Meine Erwartungshaltung an diesen Song war daher ziemlich hoch, doch leider ist gerade dieser Track der schwächste des Albums, weil er irgendwie konfus und chaotisch klingt. Das bezieht sich auf den Text, wie auch auf die Melodie. 
Schade eigentlich, denn gerade textlich hat Lemmy doch immer wieder Trümpfe im Ärmel. 

„Another Kind“ ist dann wieder ein Rocker vom Feinsten, bei dem kaum ein Bangernacken nicht zucken wird. Das gilt auch für „Exploited“ und „Get Yours“, wobei erstgenannter Song sehr basslastig rüberkommt, und der Zweite mit einem genialen Metalriff beginnt. 
Nach der bereits erwähnten Ballade „Get Me Outta Here“, die sich zwar schön anhört, aber irgendwie nicht so richtig zum Rest des Albums passt, ist der Nackenbrecher „Bite The Pillow“ ein würdiger Abschluss eines richtig dreckigen Metal Albums. 

Fazit: Einen Frauenbonus gibt es schon lange nicht mehr, und das haben MELDRUM auch gar nicht nötig, denn was Härte und Aggressivität angeht, können sie es mit (fast) jeder Metal-Boy-Group aufnehmen. 
Kein Album für ruhige Stunden zu Zweit, dafür ein Partykracher, den man bis auf anderthalb Ausnahmen komplett, und ohne zu skippen durchlaufen lassen kann.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out

Mehr Heavy Metal Reviews