Stil (Spielzeit): Epic/Power/Heavy Metal (70:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Records / Soulfood Music (17.08.07)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.anubisgate.com
ANUBIS GATE wurden im Jahr 2001 von Gitarrist Jesper M. Jansen und Schlagzeuger Morten Sorensen gegründet. Kurze Zeit später stieß Sänger Torben Askhol zur Band, und man begann sofort mit dem Songwriting für das Debüt Album. „Purification“ wurde im Sommer 2003 produziert, und nachdem die Dänen damit einen Deal bei Locomotive Records ergatterten, veröffentlichten diese das Album im Jahr 2004.
Mit neuen Musikern im Kader, nämlich Kim Olson an der Gitarre und Henrik Fevre am Bass, wurde 2005 der Zweitling „A Perfect Forever“ eingezimmert. Tragischerweise erkrankte Sänger Torben kurze Zeit später an einer Halsinfektion, und vorübergehend übernahm Bassist Henrik Fevre die Gesangsparts, wurde jedoch schon bald von Jacob Hansen, dem Produzenten der Band, ersetzt.
In dieser Besetzung geben ANUBIS GATE nun mit „Andromeda Unchained“ erneut ein Lebenszeichen von sich. Insgesamt haben es 14 Songs auf den neuen Silberling geschafft, die es auf eine gewaltige Spielzeit von über 70 Minuten bringen. Die zum Teil sehr episch angelegten Songs werden immer wieder von sägenden Gitarrenparts durchzogen, was dem Album auf der einen Seite einen sehr abwechslungsreichen Charakter gibt, es mir aber auch sehr schwer macht, den Stil irgendwie einzuordnen.
In der Bandbio wird zwar als Stilrichtung Heavy Metal angegeben, dem ich aber nur bedingt zustimmen kann, da manche Passagen für meine Ohren fast schon nach Pop Rock klingen, wie zum Beispiel der Mittelteil von „Snowbound“.
Jacob Hansens klare und kräftige Stimme macht diese Wechselspiele zwischen Metal, Pop Rock, Power Metal und epischen Passagen ohne Probleme mit, da er sie sehr variabel einsetzen kann. Auch geschwindigkeitstechnisch lassen sich ANUBIS GATE nicht in eine Schublade stecken, denn vom Doublebassgewitter a la „Point Of No Concern“, über die melodisch, schleppenden „Andromeda Unchained“ und „Resurrection Time“ bis hin zu ruhigeren Rhythmen und Klängen wie „Take Me Home“ ist fast alles vertreten.
Man kann jetzt diskutieren, ob es sich hierbei um Abwechslungsreichtum oder eine fehlende Linie handelt, Fakt ist, dass die Songs alle richtig gut rüberkommen und sauber produziert sind.
Für meinen Geschmack hätten es gerne ein bisschen weniger epische Momente sein können, aber das bleibt ja zum Glück Geschmackssache. Mich haben eben diese teilweise fast sphärisch klingenden Keybordeinlagen etwas genervt.
Fazit: Ich weiß nicht genau, wem ich dieses Album empfehlen soll, da es sich sehr schwer in einen bestimmten Stil einordnen lässt, da sich zu viele Stilelemente vermischen. Am besten einfach mal reinhören.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out