Emerald - Hymns To Steel




Stil (Spielzeit): (True) Metal (57:39)

Label/Vertrieb (VÖ): Pure Steel Records (21.09.07)

Bewertung: 6/10

Link: http://www.emerald.ch

Die Schweizer Band EMERALD wurde im Jahre 1995 gegründet, und zwar aus den übrig gebliebenen Fragmenten der beiden Freiburger Bands DARK CRYSTAL und OPPRESS. 
Von Anfang an gab es bei EMERALD nur eine Marschrichtung, nämlich ehrlichen Heavy Metal ohne Wenn und Aber. Nach einigen Besetzungswechseln, die zum Teil auch auf Grund der bekannten musikalischen Differenzen vollzogen wurden, kristallisierte sich ein Line Up heraus, mit dem letztendlich auch das nunmehr vierte Album der Bandgeschichte, nach „Rebels Of Our Time“, „Calling The Knights“ und „Forces Of Doom“, eingespielt wurde. 

Elf Songs plus dem CRIMSON GLORY Coversong „Azrael“ haben EMERALD für „Hymns To Steel“ in der Besetzung Jvo Julmy (guitars/vocals), Michael Vaucher (guitars), Adriano Troiano (bass), Andy Bächler (drums) und Thomas Vaucher (keyboards) eingespielt. 
Nach dem schönen Intro „Preparing For Battle“ zeigen die Schweizer mit „Hymn To Steel“, was sie als ihre Trademarks ansehen. Krachende Gitarren, treibende Rhythmen und eine gute Brise True Metal, sowie eine ziemlich ungewöhnliche, aber durchaus passende Stimme von Sänger Jvo Julmy. 
„Revenge“ beginnt dann ebenfalls mit einem ziemlich coolen Gitarrenlick relativ hymnenhaft, und behält die treibenden Rhythmen des Openers bei. Spätestens jetzt kann auch jeder nachvollziehen, warum ich die Stimme von Jvo als ungewöhnlich bezeichnet habe. In manchen Passagen quäkt er regelrecht, wodurch er auf alle Fälle schon mal einen sehr hohen Wiedererkennungswert erreicht. 

„Empire Of Lies“, dieselbe Marschrichtung, geiles Intro, danach wechselt das Tempo aber immer wieder, wobei der Chorus relativ ruhig klingt, im Refrain aber mächtig die Post abgeht. 
Allerdings merkt man bei diesem Song gerade im Refrain, das Sänger Jvo da doch schon gelegentlich an seine Grenzen stößt. „My Way“ gefällt mit sehr geilen Gitarrenriffs, und toller Melodie, was ebenso für „Blind Mass“ gilt. 
Die sehr melancholische Ballade „Will You Ever Return“, die von Pianoklängen durchzogen ist, ist alleine schon deshalb ein Höhepunkt des Albums, weil es der erste Song ist, der nicht nach der selben Masche gestrickt ist, wobei hier schon das Größte Manko von „Hymns To Steel“ klar wird. Dem Album fehlen ein wenig die Abwechslungen, die Überraschungsmomente. Die einzelnen Songs sind zwar alle klasse, und werden jedem Heavy Metal Fan das Herz öffnen, aber als Ganzes gesehen hat man schnell das Gefühl, alles irgendwie schon mal gehört zu haben. 

„Bastardo“ ist, fast um diese These sofort zu bestätigen, wieder eine typische EMERALD Nummer. Rockt gut, geht gut ab, aber haut einen nicht direkt aus den Schuhen. 
„We Shall Rise“ straft mich dann aber auch sofort wieder Lügen, da dieser Song erfrischender Weise so gar nicht in das bisher bekannte Schema passt. Da der Track, neben seiner sehr vielseitigen Gitarrenarbeit, auch durch etliche Breaks aufgelockert wird, ist er mit Sicherheit einer der Komplexeren des Albums, und auf alle Fälle ein Anspieltipp. 
Mehr von dieser Art hätten dem Album meiner Meinung nach sehr gut getan. Das CRIMSON GLORY Cover „Azrael“ haben die Jungs dann wirklich geil eingespielt, und den Song nicht nur 1:1 kopiert, sondern ihm durchaus auch ihren eigenen Stempel aufgedrückt. So müssen Coversongs klingen.
„Bard Of The King“ ist dann wieder der erwartet EMERALD Song, bevor das schöne Instrumental „After The Battle“, den Kreis schließt, den EMERALD mit „Preparing For Battle“ im Intro begonnen haben. 

Fazit: Die Songs mal einzeln betrachtet kommen wirklich gut rüber, denn EMERALD spielen tasächlich ehrlichen Metal, der ohne Schnörkel direkt in den Hintern tritt. 
Die Tracks bleiben teilweise sehr hartnäckig hängen, auch wenn in einigen, wenigen Passagen Jvo’s Stimme ziemlich an ihre Grenzen stößt. 
Was mir nicht so gut gefallen hat, sind einige fehlende Überraschungsmomente. Von „Will You Ever Return“, „We Shall Rise“, „After The Battle“ (eigentlich "nur" ein Outro und kein vollwertiger Song) und dem tollen Coversong „Azrael“ mal abgesehen, klingt auf "Hymns To Steel" der Rest eigentlich ziemlich gleich. Gleich gut zwar, aber eben gleich.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out