Stil (Spielzeit): Heavy Metal (56:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Armageddon Products (07.04.06)
Bewertung: 5/10 für Gesang, 8/10 für Musik
Link: www.saeko.biz
Vor einigen Jahren sah man in der Hamburger Metal-Szene eine junge Japanerin herumwandern. Mit Flyern versuchte sie, irgendwie ihren Traum von einer Karriere als Metalsängerin hier in Deutschland wahr zu machen. Musiker und Produzent Lars Ratz nahm sich ihrer an, und jetzt steht ab 7. April bereits die 2. Veröffentlichung der Japanerin SAEKO unter seiner Schirmherrschaft in den Regalen.
Auf dem Metal Bash letztes Jahr hatte ich die Dame zum ersten Mal bewusst gesehen (auf Wacken war ich wohl irgendwie anders beschäftigt), war aber nicht so ganz angetan. Jetzt also die neue Scheibe "Life". SAEKO hat alle Lyrics samt der Musik selber verfasst und ist außerdem für das Klavier zuständig. Die anderen Musiker sind neben Lars Ratz und Michael Ehre (Drummer bei METALIUM) noch die Basserin Mariko Inoue und Gitarristin Satoko Yanagase. Der deutsche Einfluß ist aber klar hörbar. Ehrlich gesagt lässt sie mich das erstemal nach zehn Minuten zum Player hechten und hektisch wie die Mami in Detroit Rock City nach dem Ausknopf fummeln. Tief durchatmen, noch ein Versuch. Ich gebe zu, ich habe ein Problem mit dem Gesang. Musikalisch ist "Life" durchaus gelungen. Schöne Melodien, sehr tighte Produktion die richtig gut ins Ohr geht. SAEKO legt Wert darauf, sich mit ihrem exotischen Touch aus der üblichen "Frauen singen Metal"-Schiene hervorzuheben. Außer dem japanisch gesungenen "Sa-Ku-Ra" ist das aber alles gar nicht so individuell.
"Leaving" als Starter geht musikalisch schön nach vorne. Alle Stücke sind aber doch irgendwie austauschbar und bleiben nicht wirklich hängen. So angenehm die Musik auch zu hören ist, so sehr stört mich zum leider größeren Teil die Stimme. Ausgefeilte klare Arrangements stoßen auf eine manchmal ausdrucksstarke Stimme. Aber eben nur manchmal. SAEKO klingt des öfteren zu bemüht, es fehlt eine gewisse Leichtigkeit beziehungsweise Selbstsicherheit. Die Ballade "Wanna Be Free" ist irgendwie... sakral? Der Chor geht schon ganz schön ins Ohr und bleibt da stecken wie ein Krabbeltier. Das folgende "Identity" hingegen ist dann gar nicht mal so übel, ein sehr feines Gitarrensolo hat Frau Yanagase da hinbekommen. Wenn SAEKO sich mal nur aufs Singen beschränken würde, wäre es vieleicht ein wenig angenehmer. Der Sprechgesang ist aber wohl wirklich Geschmackssache. Dass sie sich aber an "My Way" auf japanisch vergreift, macht mich eher wütend. Sowas möge doch bitte in einer Karaoke-Bar bleiben. Danke.