The Codex - s/t




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (69:11)

Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (09.11.07)

Bewertung: 7/10

Link: http://www.frontiers.it

THE CODEX ist das allerneuste Projekt von Ex-YNGWIE MALMSTEEN Singer Marc Boals, der sich mit dem Gitarrenvirtuosen Magnus Karlsson (ALLEN/LANDE und STARBREAKER), Daniel Flores (Drums) und Linus Abrahamson (bass) eine sehr ambitionierte Truppe zusammengestellt hat. 
Für schwedische Gitarristen scheint Boals, der 1999 von den Lesern des japanischen Burrn! Magazine zum besten Sänger des Jahres gewählt wurde, offensichtlich eine (musikalische) Schwäche zu haben. 
Neben dem Songwriting, für das sich Karlsson federführend zeigte, stand er auch für die Produktion in der Verantwortung, und in beiden Fällen enttäuschte er nicht. 

Die insgesamt zwölf Tracks auf der selbstbetitelten Scheibe sind äußerst melodisch ausgefallen, wobei das filigrane Gitarrenspiel von Magnus Karlsson, und vor allem der Gitarrensound dafür sorgen, dass das Album nicht in die Rock-Ecke abdriftet, sondern durchaus noch die Beschreibung Melodic Metal verdient. 
Das Marc Boals ein begnadeter Sänger ist, hat er schon des öfteren bewiesen, und auch mit THE CODEX enttäuscht er nicht. Seine kräftige Stimme schafft es immer wieder, sich gegen die Gitarren durchzusetzen, oder sich mit ihnen im Duell zu messen. Songs wie „Beyond The Dark“, Raise Your Hands“ oder das für THE CODEX Verhältnisse sehr metallische und schnelle „Toxic Kiss“, gefallen durch sehr schöne Melodiebögen und rocken ziemlich gut, und ein ums andere Mal setzt sich Magnus Karlsson mit teils schwindelerregenden Soli in Szene. 
“Bring Down The Moon” beginnt mit einem epischen Intro, um danach aber in einen puren Metalsong überzugehen. Auch ruhigere Töne sind vertreten, den bei „Whole Again“ und vor allem bei „Garden Of Grief“ nehmen die Jungens erheblich den Fuß vom Gas, und Marc Boals hat die Möglichkeit, mit seiner Stimme mehr zu variieren und zu spielen, was sich wirklich toll anhört. 
Von diesen beiden Songs mal abgesehen, die zwar ruhiger, aber keine Balladen sind, geht es bei THE CODEX eigentlich durchweg gut zur Sache. 

Meine Anspieltipps sind das schnelle „Toxic Kiss“, das bombastische „Beyond The Dark“, und der Ohrwurm „Running Out Of Hate“. 

Fazit: Fans, die gerne technisch hochklassiges Gitarrenspiel hören, welches aber nie, wie so oft bei begnadeten Gitarristen, in reiner Dudelei und Selbstdarstellungsdrang ausartet, und nebenbei noch auf sehr melodiebetonten Metal mit tollen Vokals stehen, sollten in "The Codex" definitiv einmal reinhören.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out