Kragens - Infight

Stil (Spielzeit): Metal (46:59)

Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Records / Soulfood Music (12.10.07)

Bewertung: 7/10

Link: http://www.kragens.com

Die Band KRAGENS wurde von den beiden Gitarristen Cederic Sellier und Ludwig Laperche im Jahre 2000 in Nizza aus der Taufe gehoben. In Renaud Espeche (vocals), Olivier Gavelle(drums) und Denis Malek (bass) wurden schnell drei Mitstreiter gefunden, die das Line Up komplettierten, und zur musikalischen Ausrichtung, dem traditionellen Metal, passten. Mittlerweile wurde aber Bandmitbegründer Ludwig, der die Band in Freundschaft verließ, durch Gil Giachino ersetzt. Die neun Songs von 'Infight' sind bereits das dritte Album der Franzosen, mit dem sie sich endgültig in der europäischen Szene etablieren wollen, was ihnen mit ihrem Mix, der irgendwie ein bisschen nach RAGE, den frühen METALLICA, OVERKILL, NEVERMORE und SOILWORK klingt, durchaus gelingen sollte. 

Absoluter Mittelpunkt der Songs ist die Stimme von Renaud Espeche, der ein dermaßen vielschichtiges Organ hat, dass ich manchmal das Gefühl hatte, es würden verschiedene Sänger an den Songs mitwirken. Mal singt er mit extrem wütenden Growls, dann wieder fast schon wie ein klassischer Sänger mit hohen, glasklaren Tönen, mal fast geflüstert, dann wütend schreiend. Oder er mixt in einem Song fast alle Facetten seiner Stimme, wie zum Beispiel bei dem extrem genialen „Angels Among“. 
Aber auch die Gitarrenfraktion weiß zu beeindrucken, und baut Song für Song eine gewaltige Soundwand auf, die eine perfekte Untermalung für die Vocals bilden. Vom Tempo her gesehen geben die Franzosen fast durchweg Vollgas, und werden von einer sauschnellen Doublebass Attacke nach der anderen nach vorne getrieben. 
„Tyranny Of God“ ist definitiv der schnellste Song des Albums, bei dem sich Bass und Drums förmlich überschlagen, wobei zum Beispiel bei „Ten Treasons We Fight“ oder „Lake Of Fire“ trotz aller Geschwindigkeit die Melodie mehr im Vordergrund steht. Das ist auch der Grund, warum manche Songs des Albums sofort im Ohr hängen bleiben, andere aber nicht sofort beim ersten Durchlauf zugänglich werden. 

„The Falling Man“ fängt dann schon fast mit balladesken Tönen an, gefällt mit zweistimmigen Vocals und einem Gitarrensound, der ein wenig nach IRON MAIDEN klingt. Das ist aber tatsächlich der einzige Song auf dem Album, bei dem nicht der Fuß in der Ölwanne hängt, und neben "Metalize" und "Mask Of The Damned" einer meiner Anspieltipps. 

Fazit: KRAGENS hauen mit „Infight“ ein richtig geiles Pfund raus, dass durch Power, Geschwindigkeit, Präzision und sehr variablen Vocals besticht. Allerdings, wenn man ganz ehrlich ist, wird auch hier kein Rad neu erfunden, und man baut sehr viel auf traditionelle Elemente, was aber wahrscheinlich gerade der Grund ist, warum mir das Album ziemlich gut gefällt. Traditionalisten können zuschlagen, allen Anderen empfehle ich einen Probedurchlauf.