Stil (Spielzeit): Leicht Progressiver Power Metal (49:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Melissa Records / Alive (23.11.07)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.ancientcreation.net
Traditioneller Power Metal aus den U.S. of A. ist ja nicht gerade das, was den Metal Markt auf dem alten Kontinent überschwemmt. Umso höher finde ich es immer zu bewerten, wenn sich junge Bands dieser Stilrichtung anschließen, obwohl sie von Anfang an wissen, dass sie damit in ihrer Heimat kaum punkten können.
ANCIENT CREATION haben sich jedenfalls dem Power Metal verschrieben, spielen ihn sehr traditionell, aber auch gelegentlich etwas progressiv angehaucht.
Steve Bentley (vocals), die Gitarrenfraktion mit Peter Nisenkier und Jason Johnson, Andy Critz (bass) und Mike Burns (drums), sesshaft in der, nicht gerade als Hauptstadt des Metals bekannten Stadt Kansas City, machen mit ihren neun Songs, die sie für ihr Debüt „Evolution Bound“ eingezimmert haben, aber einen sehr guten Eindruck.
Kräftige, ausdrucksstarke Vocals, mal klar und mal als growls eingesungen, und das perfekt aufeinander eingespielte Gitarrenduo sind mir dabei als allererstes aufgefallen, als der Opener „The Brotherhood“ aus den Boxen knallt.
Von einigen kleinen Spielereien, wie das verfrickelte Intro von „Taste Of Mortality“, oder die von Breaks durchzogenen, schleppenden „Carrion - The Horde“ und „Spirit Of Darkness“ spielen die Fünf ihren Stil konsequent durch.
Bei diesen gerade genannten beiden Songs kommt auch der progressive Unterton am stärksten zur Geltung. Ansonsten ist bei ANCIENT CREATION Attacke angesagt, die Songs machen mächtig Dampf, und wenn man zum Beispiel das von klassischer Musik inspirierte Gitarrensolo auf „Heritage“ hört, weiß man, dass die fünf Amis es auch musikalisch drauf haben, und nicht nur wild um sich knüppeln.
Wenn man ihnen überhaupt etwas vorwerfen kann, dann die Tatsache, dass sich das Songwriting in Sachen Melodieführung an sich im Verlauf der Scheibe sehr ähnelt, und dadurch dein ein oder anderen Überraschungsmoment vermissen lässt.
Anspieltipps sind, von diesem sauber und druckvoll produzierten Album, für mich die beiden letzten Songs der Scheibe, wobei „Sphere“ von allen Songs des Albums am düstersten ausgefallen ist, und der Titeltrack „Evolution Bound“ mit Sicherheit der schnellste Track der Scheibe ist.
Fazit: ANCIENT CREATION spielen auf „Evolution Bound“ ein solides Brett und sind, was ihre Fähigkeiten als Musiker angeht, absolut auf der Höhe des Geschehens, und schwächeln eigentlich nur gelegentlich an der mangelnden Abwechslung der einzelnen Songs, wozu sie aber auch auf einem Debüt durchaus noch das Recht haben.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out