
Stil (Spielzeit): Heavy Metal (52:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Cruz Del Sur Music / Alive (26.10.07)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.ignitor.org
“Texas ist bekannt für zwei Dinge. Erstens für seine Bullen, zweitens für seine….“. Diese Textzeile aus einem etwas älteren, aber nicht weniger bekannten Kinofilm kennt ja fast jeder.
IGNITOR versuchen jetzt, mit ihrem ersten Longplayer Album „Road Of Bones“ Texas auch noch für harten, lupenreinen Heavy Metal bekannt zu machen. Und sie bedienen sich dabei neben der Musik wirklich jedem Klischee dieser Stilrichtung, wie man neben dem Albumtitel und den Texten auch an ihren, aus schwarzen Leder bestehenden, und mit Nieten bestückten Bühnenklamotten erkennen kann.
Als zusätzliche "Besonderheit" sind bei IGNITOR mit Erika (vocals) und Annah Moore (lead guitar) zwei Mädels am Start, die, und ich lass den Frauenbonus, den es ja eh eigentlich gar nicht mehr gibt, jetzt mal mit Absicht weg, ihren Job verdammt gut machen. Erikas Stimme hört sich in den meisten Songs von der Tonlage nach einer Mischung aus DORO und LEE AARON an, kommt an beide Sängerinnen qualitativ aber nicht ganz heran, wobei sie in Sachen Aggressivität aber mit Abstand vorne liegt, und damit perfekt auch zur Musik von IGNITOR passt, die sich durch sehr viel Druck und eben diese Aggressivität auszeichnet.
Die elf Songs von „Road Of Bones“ sind allesamt tolle Nackenbrecher, und laden einen nur so zum mitbangen ein, auch wenn sie manchmal doch etwas angestaubt klingen, was sich definitiv nicht auf die gute Produktion bezieht, sondern wirklich nur auf die Songs.
Mitte bis Ende der Achtziger wären Tracks wie die schellen „Scarlet Enigma“ und „Road Of Bones“, oder das wuchtige „March To The Guillotine“ mit Sicherheit Hymnen gewesen, heute hatte ich doch öfters das Gefühl, die Songs schon irgendwann mal gehört zu haben.
Aber trotzdem bleibe ich dabei, IGNITOR machen mit ihrem unverfälschten und lupenreinen Metal einfach Spaß, und wenn man im Zusammenhang mit dieser Band von Einflüssen redet, muss man einfach feststellen, dass die Musiklandschaft der letzten 20 Jahre für die Texaner ganz offensichtlich nicht statt gefunden hat, den die Wurzeln liegen mehr als eindeutig und ohne Hintertürchen im traditionellen Metal der frühen Achtziger.
Einziger kleiner Ausfall unter den elf Songs ist für mich der Track „Reinheitsgebot“, der teilweise auf Deutsch eingesungen wurde, und mir zu offensichtlich auf die Zielgruppe des hiesigen Marktes schielt.
Ansonsten kann ich Titel wie „Hymn Of Erin“, der unglaublich knallt, das schleppende „Phoenix“, oder auch mein Fave „Broken Glass“, das vor allem durch die sehr eingängigen Gesangslinien auffällt, bedingungslos jedem Heavy Metal und True Metal Fan ans Herz legen.

Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out