Saint Deamon - In Shadows Lost From The Brave




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (45:42)

Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (25.01.08)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.saintdeamon.se

Die schwedische Band SAINT DEAMON wurde 2006 von Drummer Ronny Milianowicz ins Leben gerufen, der zuvor über sechs Jahre die Felle bei der deutsch/schwedischen Melodic Metal Band DIONYSUS bearbeitete. 
Zusammen mit Nobby Noberg, mit dem er zusammen bei DIONYSUS die Rhythmusabteilung bildete, und den er selber als den „besten Bassisten im Business“ bezeichnet, dem Gitarristen Toya Johansson, den er noch aus Studienzeiten her kannte, und dem norwegischen Sänger Jan Thore Grefstad, auf den sie nach einer groß angelegten Internetsuche stießen, begannen sie, Songs für ihr Debütalbum zu schreiben. 
Das sie hier auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen konnten liegt hauptsächlich daran, weil sich alle Bandmitglieder in der Vergangenheit schon als fähige Songwriter auszeichnen konnten. Ronnie zum Beispiel erhielt Songwriting-Credits für Songs wie „Seven Seals“ und „Fighting The Darkness“ von PRIMAL FEAR, oder auch „Red Light“ für CANS, Toya schrieb Songs für und mit SINNER, CANS und RIDE THE SKY, und Nobby war Co-Writer der Metal Hymne zur Fussball WM „Glorius“. 
Beste Voraussetzungen also für die elf Songs plus Inro auf „In Shadows Lost From The Brave“. 

Nach dem Intro „The Exodus“ legen SAINT DEAMON mit dem stampfenden „My Judas“ direkt eindrucksvoll los. Sehr melodiös, und trotzdem mit der nötigen Härte versehen, dominiert hier vor allem der klare und kraftvolle Gesang Jan Thore Grefstads. Beim Titeltrack „In Shadows Lost From The Brave“ tritt die Band dann das Gaspedal gehörig durch, und erinnert in einigen Passagen des Songs sehr an die frühen HELLOWEEN. 
„My Heart“, ein Song der ebenfalls als Video auf der CD zu sehen ist, ist dann eine Powerballade der gehobenen Klasse, bei der Jan Thore Grefstad alle Register seiner stimmlichen Fähigkeiten zieht, und von gefühl- bis kraftvoll alles zeigt, was er drauf hat. Auch das Gitarresolo von Toya Johansson lässt einen bei diesem Song mehr als aufhorchen. Sehr eindrucksvoll. 
Bei dem schnellen und von stakkatoartigen Gitarren eingeleiteten „The Burden“, und dem rockigen „No Mans Land“ könnten die Unterschieden nicht größer sein, denn während der erste Song der Rhythmus den Ton angibt, liegt beim Zweiten die Melodieführung deutlich im Vordergrund, und wird live wahrscheinlich im Refrain zum Mitsing-Track Nummer eins. 
Mit „Ride Forever“ und „Black Symphony“ kommen dann die beiden kürzesten Titel des Albums, denn sie bringen es nicht mal auf drei Minuten pro Track. Trotzdem gibt es nichts, was mir bei diesen Tracks fehlen würde, denn beides sind tolle, melodiöse Heavy Metal Kracher, die einfach nur Spaß machen. 

Fast episch geht es dann mit Midtempo Track „Deamons“ weiter, bevor mit dem fast schon an True Metal erinnernden „The Brave Never Bleeds“ der längste Song des Albums ansteht. Über fünf Minuten dauert der Track, der auch auf jedes HAMMERFALL bestens Album gepasst hätte. 
Die Ballade „My Sorrow“ zeigt, warum viele andere Bands auf die songwriterischen Qualitäten der Musiker zurückgreifen. Perfekt arrangiert, da niemals schnulzig, aber jederzeit unglaublich gefühlvoll, mit einem Refrain, der mir wahrscheinlich nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen wird. Klasse. 
Das etwas düster angehauchte und extrem schleppende „Run For Your Life“ beschließt dann dieses sehr empfehlenswerte Album. 

Anspieltipps sind „My Heart“, „The Burden“ und "Deamons", die am allerbesten einen Querschnitt aller Songs auf „In Shadows Lost From The Brave“ darstellen, und einen guten Eindruck geben, was einen hier erwartet. 

Fazit: Auch wenn es noch sehr früh im Jahr ist, sind SAINT DEAMON für mich jetzt schon eine handfeste und positiveÜberraschung. Zumindest fängt das Metal Jahr mit dieser Scheibe sehr gelungen an. 
Wer auf anspruchsvollen, melodiösen Metal steht, sollte dieses Album auf seine Einkaufsliste setzen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out