Sandalinas - Fly To The Sun




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (47:44)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Heaven / Soulfood Music (18.01.08)

Bewertung: 6,5/10

Link: http://www.sandalinas.com

Der aus Barcelona stammende Namensgeber der Band Jordi Sandalinas, begann seinen musikalischen Werdegang mit einer Ausbildung am Piano, doch nachdem er IRON MAIDEN, und vor allem deren Gitarrist Adrian Smith gehört hatte, wechselte er von den Tasten zu den Saiten. 
Und um rein gar nichts dem Zufall zu überlassen, absolvierte er das „Official Barcelona Conservatory Of Music“, um sich anschließend auf dem „New Milford Conservatory Of Music“ weiter zu bilden. 
Als KING DIAMOND Gitarrist Andy LaRocque die Kompositionen von Jordi das erste mal hörte, war er so beeindruckt, dass er sich sofort anbot, das Debüt Album von SANDALINAS „Living On The Edge“ zu produzieren. Auf diesem Album war Apollo Papathanasio, der heute bei FIREWIND am Mikro steht, noch als Sänger zu hören.

Im aktuellen Line Up singt Rick Altzi (AT VANCE), und ohne Apollo zu nahe treten zu wollen, Rick ist für SANDALINAS definitiv der bessere Sänger, den seine dunkle, raue und kräftige Stimme passt zur Musik wie die bekannte Faust auf’s Auge. Neben diesen Beiden haben sich noch Patrik Johansson (YNGWIE MALMSTEEN) an den Drums, Mick Cervino (BLACKMORE’S NIGHT) am Bass, und Elias Holmild (DRAGONLAND) am Keyboard ins Line Up eingetragen. 
In dieser Besetzung haben SANDALINAS zwölf Melodic Metal Songs eingespielt, die sich wirklich hören lassen können. Mit dem Opener und Titeltrack „Fly To The Sun“ scheint Jordi Sandalinas seiner Vorliebe für IRON MAIDEN freien Lauf gelassen zu haben, denn der Song klingt wie eine Verneigung vor den frühen IRON MAIDEN.
 „Never Seen Before“ stampft dann gehörig aus den Boxen und klingt im Chorus richtig düster, um im Refrain aber dann aber sehr NICKELBACK-mässig rüber zu kommen. „Bad Dreams“ lebt von einem dreckigen Gitarrenriff, der sich durch den ganzen Song zieht, bevor mit „Back From The Light“ ein ziemlich überflüssiges, 49 Sekunden andauerndes Gitarren-Instrumental zu hören ist. 
Nach einmaligen Anhören definitiv ein Fall für die Skip-Taste. 

Mit sehr tiefen Vocals ist dann „No Matter What“ ausgestattet, was den Song richtig böse klingen lässt. Das stampfende „As The Rain Falls“ ist für mich eines der Highlights auf „Fly To The Sun“, klingt ein wenig nach MASTERPLAN, und hat von der Melodie her einen absoluten Ohrwurm Refrain.
„Double Cross“ ist einer der schnellsten Songs des Albums, lebt aber nicht nur von der Geschwindigkeit, sonder wie der vorhergegangene Song von der genialen Melodie im Refrain. 
Richtig düster und schleppend wird es dann mit „Ring Of Fire“, bevor das im Midtempobereich angesiedelte „The Wrong Side Of Me“ mehr oder weniger vor sich hinplätschert, und definitiv den Song darstellt, der mir auf der Scheibe selbst nach dem zigsten Durchlauf am wenigsten gefallen hat, da er absolut keinen Höhepunkt zu bieten hat.
Danach heißt es Feuerzeuge rausholen, denn mit „Shadows In The Rain“ kommt die unvermeidliche Power-Ballade, die aber trotz aller Befürchtungen meinerseits richtig gut klingt, trotzdem aber vom nachfolgenden und sehr basslastigen „The Healer Talks“ locker links überholt wird. Geiler Song. 
Abschluss dieses alles in allem gelungenen Albums, das mich aber leider nicht in allen Punkten richtig begeistern konnte, ist die fast siebenminütige Ballade „Seasons In The Sand“, die man sich zwar gut anhören kann, mich aber bis auf das saugeile Gitarren Solo nicht vom Hocker gehauen hat. 

Fazit: Im Großen und Ganzen gelungenes Melodic Metal Album, dass aber leider bei einigen Songs etwas abfällt. Trotzdem sind aber genug hochklassige Tracks vertreten, um das Album noch empfehlen zu können. 
Und Alben, die mich wirklich von der ersten bis zur letzten Sekunde ohne Abstriche vom Hocker hauen, sind sowieso eher die Seltenheit.