Stil (Spielzeit): Metal (52:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Point Music (15.01.08)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.sinwell.eu
http://www.myspace.com/sinwellmusic
SINWELL kommen aus dem Nürnberger Raum, und spielen bereits seit dem Jahr 2000 zusammen. Doch so richtig in die Hufe kamen sie erst, als es im Jahr 2003 eine Umbesetzung an den sechs Saiten gab, die von diesem Zeitpunkt an von Benno Baum bedient wurden, und mit dem sich der Band ganz neue Möglichkeiten in der Umsetzung ihrer Musik boten.
Neben ihm zeichnen sich noch Joschi Hensel (Ex-KING SIZE) am Mikro, Dierk von Tesmar (ebenfalls Ex- KING SIZE) am Bass, und Drummer Tommy Resch (Ex- TALON / SINNER) für einen sehr eigenständigen, und äußerst groovigen, wuchtigen Sound verantwortlich.
Für „True Sense“ haben die Vier insgesamt zwölf Tracks eingespielt, die sich wirklich schwer in eine Schublade stecken lassen. Manchmal kommen die Songs extrem heavy rüber, wie zum Beispiel der Opener „Nowhere Man“, oder auch der Titelsong „True Sense“, um dann wieder, wie bei „Old Love“ eher rockig zu klingen.
Die Halbballade „Change My World“ könnte, von den Vocals mal abgesehen, auch durchaus auf jedem Ozzy Album vertreten sein, wohingegen „Say What“ und „Shot In The Middle“, die extrem basslastig, und daher sehr groovig aus den Boxen knallen, von ihrem Gitarrensound her fast schon TESTAMENT ähnliche Züge annehmen.
SINWELL sind von dieser Seite her sehr variabel, wobei man jetzt zwei Thesen aufstellen kann: a) sie sind noch auf der Suche nach einem eigenen Stil, oder b) genau in diesem Abwechslungsreichtum liegt ihr eigener, hausgemachter Stil.
Da aber alle Songs handwerklich klasse umgesetzt sind, und ich nicht einmal den Eindruck hatte, die Band wüsste nicht wirklich ganz genau, was sie da tut, tendiere ich eher zur zweiten Variante, was SINWELL für alle, die nicht nur auf eine Spielart des Metal / Rock festgelegt sind, eine echte Alternative darstellt.
Wer gerne TEMPESTA oder THE ORDER hört, wird mit Songs wie „Time Of Revival“ oder „Sleepwalker“ seine Freude haben, bei der Ballade „Pretender“ kommt der Gesang von Joschi Hensel verdammt gut, weil er wirklich ein Powerorgan sein Eigen nennen darf, dass bei den schnellen und groovigen Songs enorm viel Druck, aber bei diesem Song neben dem Druck auch noch sehr viel Gefühl entwickelt, und auch in den höheren Lagen niemals an Kraft verliert.
Anspieltipps sind für mich das Bassmonster „Dead End“, der Titeltrack „True Sense“, und die bereits erwähnte Ballade „Pretender“, weil diese Songs unterschiedlicher kaum sein könnten, und sehr gut die komplette Scheibe repräsentieren.
Fazit: SINWELL haben auf „True Sense“ einen sehr eigenständigen Stil kreiert, der viele Spielarten in sich vereint, was eigentlich nur eine Band schaffen kann, bei der das Selbstvertrauen und die technischen Fähigkeiten ein extrem hohes Level aufweisen. „True Sense“ knallt auch vom Sound ordentlich, was ebenfalls für die Talente der Musiker spricht, denn für die Produktion zeigten sie sich auch noch selbst verantwortlich. Einen wirklichen Durchhänger oder Totalausfall konnte ich beim besten Willen nicht finden.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out