3 Inches Of Blood – Long Live Heavy Metal Tipp

3 inches of blood long live

Stil (Spielzeit): Heavy/True Metal (52:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (23.03.2012)
Bewertung: 9/10

3inchesofblood.com

Hiermit erkläre ich "Long Live Heavy Metal" zu meinem Truer as true-Lieblingsalbum des Jahres. Mir völlig schnuppe, dass uns 2012 noch einige Monate und hoffentlich viel gute Musik erwarten, die neue 3 INCHES OF BLOOD-Scheibe ist true as fuck, mit mächtigen Eiern gesegnet und das beste Beispiel dafür, wie geil traditioneller Metal mit einer unheimlich wuchtigen Produktion klingen kann.

Die Zutaten für ein solch höllisch geiles Gebräu, nämlich zwei Gitarristen, ein Bassist, ein Drummer und ein Sänger, besitzen auch andere Bands. 3 INCHES OF BLOOD wissen aber ganz genau, was sie mit ihren Fähigkeiten anstellen sollen. Der geniale Kreischgesang von Cam Pipes, dessen Wahnsinns-Screams sich in "Leather Lord" fast überschlagen, die satt riffende, gleichzeitig akzentuierte und mit feinen Twin-Leads aufwartende Gitarrenarbeit des Duos Justin Hagberg/Shane Clark, der bollernde Bass Byron Strouds und Ash Pearsons direktes, kraftvolles Schlagzeugspiel legen die Saat für schnelle, eingängige und durchdachte Songs. Mit dem zackigen Opener "Metal Woman", "My Sword Will Not Sleep", der Granate "Leather Lord", "Dark Messenger", “Storming Juno” (toller Wechselgesang im Refrain) und dem absoluten Hammer "Men Of Fortune" (der unbeschreiblich ergreifende Mittelteil rührt zu Tränen) reiht sich auf dem fünften 3 INCHES OF BLOOD-Album ein Highlight an das andere. “Look Out” zeigt am beeindruckendsten, wie abwechslungsreich und zugleich homogon die Kanadier zu Werke gehen können: Zwei Refrains - einer geradeaus und simpel (“Look out”), einer hochmelodisch und episch (“...slay the dragon”) -, punktgenaue Soli und famose Twin-Gitarren, Midtempo-Teil mit Bassgerumpel und Orgelsounds, die den Track kurzzeitig in eine diabolische Seventies-Rocknummer verwandeln - grandios, was 3 INCHES OF BLOOD alleine in diesem Track abziehen.

Für Farbtupfer sorgen eingängige Gitarrenharmonein, seltene Keyobard-Sprenkler, Variationen im Gesang und Hagbergs geschickt eingestreute Growls, die den mörderisch fett produzierten traditionellen Metal noch ein bisschen kantiger machen. Eine überraschende Verschnaufpause ermöglicht das kurze, betont folkige Akustik-Instrumental "Chief And The Blade", das als Intro eventuell eine bessere Figur gemacht und zum ebenfalls instrumentalen, halbakustischen letzten Song “One For The Ditch” gepasst hätte, an der angestammten Tracklist-Position aber auch nicht stört.

Mit "Long Live Heavy Metal" ist den Kanadiern ein sattes Pfund gelungen, das durch seine stilistische Nähe zu JUDAS PRIEST und ACCEPT (nur härter und kerniger) den Geist der Achtziger atmet, durch zeitgemäßes Songwriting und eine sehr transparente Produktion aber vollkommen in unsere moderne Zeit passt. Wer auf traditionellen Old School-Metal steht, kommt um den bisherigen Albumhöhepunkt von 3 INCHES OF BLOOD nicht herum!
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...