Xandria - Salomé - The Seventh Veil



 xandria-salome

Stil (Spielzeit): Gothic-Metal (49 Min.)

Label/Vertrieb (VÖ): Drakkar Entertainment GmbH (25.05.2007)

Bewertung: 4,5 - 5/10

Link: http://www.xandria.de
http://www.myspace.com/xandria

 
XANDRIA hatten schon immer ein Faible für mythische Elemente. Dieses weiß man spätestens seit dem 2004er-Output „Ravenheart“, welcher XANDRIA damals im Nullkommanix einen hohen Bekanntheitsgrad und Chartplatzierungen verschaffte. Mit „Salomé – The Seventh Veil“ verschlägt es die Bielefelder jetzt, nicht nur des Titels wegen, in Richtung Orient.
Geboten werden dem geneigten Hörer zwölf Songs, die sich gleichmäßig über eine Gesamtspielzeit von etwa 49 Minuten verteilen. Neben den für diese Musikrichtung typischen Elementen werden in allen Songs latent orientalische Rhythmen eingestreut. Allgemein halten sich XANDRIA aber an ein bewährtes Muster getreu dem Motto: Bloß nichts Neues. Eingängige Melodien werden mit dezent härteren, moshbaren Parts und, wie sollte es auch anders sein, dominanten und triefigen Keyboardparts kombiniert. Über allem dann das klare, samtweiche, aber leider doch dünne Stimmchen von Frontfrau Lisa. Zwar kann sie die für den Gothic-Metal bekannte Melacholie vermitteln, aber es fehlen die ausdrucksstarken, stimmlichen Variationen. Vielmehr wird ihre Stimme in den hohen Tonlagen noch dünner. Auch schafft es das dominante Keyboard, jedes noch so harte Riff zu unterdrücken. Gerade beim Opener „Save My Life“ und bei „Emotional Man“ drängen sich mir Assoziationen zu WITHIN TEMPTATION auf.
Ein Highlight auf „Salomé – The Seventh Veil“ stellt für mich der Song „Only For The Stars In Your Eyes“ dar. Hier legt man ganz stark an Tempo zu und fiedelt das Keyboard auf ein erträgliches Maß zurück. Zu diesem Song steuerte ENTWINE-Frontmann Mika Tauriainen seine starke und leicht schneidende Stimme bei. Und bei „Firestorm“ wird zwischendurch auf einmal, wenn auch nur kurz, gegrunzt. Nächstes Mal bitte mehr davon.

Wartet „Salomé – The Seventh Veil“ hier mit einem Highlight und da mit einer kleinen Überraschung auf, so folgen später mit „The Wind And The Ocean“ und „Sisters Of The Night“ zwei absolute Totalausfälle. Erstgenanntes Stück ist eine von romantischem Meeresrauschen unterlegte Ballade, die den Schmalz aus meinen Boxen herauslaufen lässt, zweitgenannter Song beginnt orientalisch und bringt mit poppigen Grand-Prix-Rhythmen meine Nackenhaare in den rechten Winkel.
Gothic-Metal mit Frauengesang ist für mich schon seit einigen Jahren ein Subgenre dieser recht melancholischen Musikrichtung, das eindeutig mit großer Vorsicht zu genießen ist. Immer wieder schaffen es gewisse Trällerelsen in Verbindung mit dominanten Keyboards, mir ganz gehörig auf den Zeiger zu gehen. Und auch der Bielefelder Schleiertanz hebt sich nicht wirklich aus dem Einheitsbrei durchschnittlicher Gothic-Metal-Bands heraus. XANDRIA sind gewiss nicht die herausragende Band, zu der sie gerne hochstilisiert werden, und Sängerin Lisa reicht auch nicht an die Klasse einer Anneke van Giersbergen heran.

Anspieltip: „Only For The Stars In Your Eyes“