Stil (Spielzeit): Keltisch inspirierter Avangarde Rock/Metal (50:36 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm (31.08.2007)
Bewertung: Wunderschön (9/10)
Link: http://www.eilera.com
http://www.myspace.com/eilera
Zwei Franzosen, die in ihrer Vergangenheit schon an diversen Metalprojekten mitgewirkt haben, verschlägt es gen Finnland, um dort zusammen mit Produzent Hiili Hiilesmaa Platten aufzunehmen. Und was kommt dabei heraus? Melodischer Metal der keltisch inspiriert ist. Ziemlich ungewöhnlich das Ganze.
Wie dem auch sei, „Fusion“ ist eines der Alben, die ich dieses Jahr am meisten erwartet habe, fielen mir EILERA und ihr Mitstreiter Loïc Tézénas doch vor knapp zwei Jahren mit der MCD „Precious Moment“ sehr positiv auf. Aber zwei Jahre sind mittlerweile ins Land gegangen und jetzt steht mit „Fusion“ der erste offizielle Longplayer des französisch-finnischen Konglomerates auf dem Prüfstand.
Geboten werden dem geneigten Hörer bei einer Spielzeit von knapp 51 Minuten inklusive der bereits auf „Precious Moment“ vertretenen Stücke „Fusion“ und „The Angel You Love, The Angel You Hate“, zehn melodisch ausgewogene Songs. Düster-romantischer Rock/Metal an sich ist im Klanggefüge nur ein Aspekt. Künstlerisch anmutende Effekte (beispielsweise Samples von Hörnern und Gewittern), keltische Violinen und Percussions, gepaart mit avangardistischen Melodien ein weiterer, melancholisch anmutende Popsounds der nächste und die zarte, fast schon zerbrechliche, abwechslungsreiche Stimme von Frontfrau Eilera der überragende. Zuweilen erinnert Madame von der Intonation an Anneke van Giersbergen, das Timbre wandert aber noch ein paar Kilometer weiter nördlich, gen Island, und erinnert gerade bei „Fusion“ an Björk.
Weiterhin sind die abwechslungsreichen Songstrukturen nicht zu verachten. Unter dem Deckmantel einer, sich ohne Umschweife, im Gehörgang festsetzenden Melodie, wechselt man munter zwischen, durchaus moshbaren, dynamisch und treibenden, Riffs in Verbindung mit rhythmischem Drumming mit vereinzeltem Doublebass-Einsatz. und ruhigen Passagen, die einen, durch den Einsatz von akustischer Gitarre, Violine und elektronischer Samples, zum Träumen in herbstlichen Wäldern einladen.
Fazit: Hier liegt ein durchaus empfehlenswertes, vielseitiges Werk vor. Wenn man ein Ohr für Folk-Metal Sounds hat, dann kann man beim Kauf von „Fusion“ rein gar nichts falsch machen. Für Fans von ungewöhnlichen Metal-Klängen gilt Selbiges. „Fusion“ klingt verträumt, nachdenklich und entspannend und ist somit sehr gut geeignet für gemütliche Abende oder als Soundtrack für die dunkle Jahreszeit. Wieviel Spaß die Aufnahme von Fusion gemacht haben muss, kann man übrigens dem Outro von „Healing Process“ entnehmen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wie die Umsetzung dieses Albums Live-On-Stage vollzogen werden wird.
Anspieltips: „Non Merci“, „Healing Process“, „Fusion“, „The Angel You Love – The Angel You Hate“