Stil (Spielzeit): Western Metal (57:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Drakkar (27.04.2012)
Bewertung: 7 / 10
Dezperadoz Homepage
Das Album startet sehr stimmungsvoll mit einer typischen Westerngitarre, entsprechendem Pfeifen und High Noon Schießerei im entsprechenden Takt. Das ist mal ein Intro, welches den Sinn erfüllt und wirklich richtig Lust auf die kommende Mucke macht. Das Schlagwort „Cowboy" verbindet man gezwungenermaßen mit THE BOSS HOSS, nicht gerade meine bevorzugte Musik, auch wenn die Typen ganz nett zu sein scheinen.
DEZPERADOZ ist eine ganz andere Liga, und was einst mit TOM ANGELRIPPER begann und woran Alex Kraft beteiligt ist (ONKEL TOM), das kann nur was Gutes mit Herz und Eiern sein. Und genau so ist es auch! Vom Cover angefangen, über das Bandlogo, bis zur Optik der Musiker, hier stehen alle Zeichen auf Western! Hier werden definitiv keine halben Sachen gemacht und es handelt sich bei den vier Revolverhelden um eine vollwertige Band und kein Neben- oder Spaßprojekt.
Das Label Western Metal sagt eigentlich schon alles aus, es erwartet uns Hard Rock orientierte Musik mit etlichen clever platzierten Western-Elementen. Ich kenne nichts Vergleichbares und die frische Prise „mal was anderes" macht richtig Spaß.
DESPERADOZ vergessen vor allem nicht, die gewisse Härte in den Songs zu lassen und sind trotzdem immer mit einem zwinkernden Auge zu Gange. Sozusagen der perfekte Spagat zwischen Jesse James und Lucky Luke. Paradebeispiel ist der Song „Yippie Ya Yeah (More Than One Good Reason)", die perfekte Symbiose. DEZPERADOZ reiten auf ganz fetten Riffs im Schweinsgalopp durch die Prärie, schießen eine Idee nach der anderen aus ihren Colts und überzeugen mit stellenweise überragender Gitarrenarbeit.
Vor'm inneren Auge tauchen alle möglichen Spaghetti-Western, lässige reitende Cowboys, Amerikas Westen und rauchige Saloons auf. Die Stimmung ist perfekt eingefangen und wird mit allen möglichen Stilmitteln wie Maultrommeln, Bottleneck, Saxophon oder rhythmischen Coltabdrück-Geräuschen erzeugt wie bei „Bullet With My Name". Während des Stauens über die perfekte Umsetzung des Konzeptes überhört man fast, was für eine grandiose musikalische Leistung DEZPERADOZ auf „Dead Man's Hand" abliefern.