Counter World Experience - Music For Kings

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Das hier ist anscheinend nicht nur Musik für Könige, sondern auch das vierte Album der Jazz-Metaller von COUNTER WORLD EXPERIENCE. Allerdings muss ich bei allem Respekt für das technische Können des Trios und ihre progressive Herangehensweise sagen, dass mir das als König auf Dauer etwas zu langatmig wäre.

Denn auch wenn die Berliner hier mit Noten und Takten nur so um sich werfen, MESHUGGAH-Rhythmen drauf haben und JOE SATRIANI alle Ehre machen, verkommen viele Parts in ihren Instrumentalstücken doch zu... naja..."Klimperei". Der erste Song – nach dem Kirchenorgelintro – fängt extrem groovig an und ich musste erst mal an progressive Metalbands denken, die man ansonsten vermutlich eher auf Century Media finden würde. Aber nach ca. anderthalb Minuten gehen die Drei in einen sehr ruhigen Gitarrensolopart – der mich wie erwähnt sehr an JOE SATRIANI erinnert. Das klingt gut und ist eindrucksvoll, aber leider wiederholen sie das ziemlich durchgehen auf „Music For Kings".

Und das ist auch mein größtes Problem mit COUNTER WORLD EXPERIENCE: sie bringen zwar viel auf den Tisch (selbst Frauengesang im Opernstil, der mich ein wenig an Star Treck erinnert), zeigen sich rhythmisch ziemlich wach und technisch über alle Zweifel erhaben, aber immer wen man denkt, jetzt ginge es mal so richtig ab, verfallen sie in die Soli und nehmen dabei das Tempo komplett raus. Schade eigentlich, denn wenn sie die Metalriffings durchziehen, können sie doch ganz schön spannend sein.

Wer auf groovigen, atmosphärischen Jazz-Metal steht, der sich schwer kategorisieren lässt („Gilgamesh – King Of Uruk" fängt an, als könnte es von ORPHANED LAND sein und kann über große Teile echt begeistern) und wem Soli und Können genauso wichtig sind, wie die eigentlichen Songs, der wird hier mehr als nur fündig – eine Lehrstunde ist es allemal. Für mich ist das etwas zu oft zu technisch, um mich durchgehend zu faszinieren.