Viron - Ferrum Gravis




Stil (Spielzeit): Heavy Metal (57:15)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Heaven / Soulfood Music (22.02.08)

Bewertung: 7,5/10

Link: http://www.myspace.com/viron1

“Eines der besten Debüt Alben aus Deutschland” nannte das Rock Hard Magazin das erste Album von VIRON, dass den polarisierenden Titel „NWOGHM“ trug, und auf einem kleinem, griechischen Label veröffentlicht wurde. Zumindest schafften sie es mit diesen Songs im Rücken, MAJESTY, SABATON, RUFFIANS oder auch MORGANA LEFAY auf deren Touren zu supporten, und einen Song auf dem MANILLA ROAD Tribute Album „The Riddle Masters“ zu platzieren, was der Popularität der Band einen weiteren Schub gab. 
Für „Ferrum Gravis“ entschieden sich Alexx Stahl (vocals), Roger Dequis (guitars), Neudi (drums), Ingmar Holzhauer (bass) und Thilo Feucht (guitars) erneut, wie bei ihrem Debüt, auf moderne Studiotechnik zu verzichten. Auch Keyboard Klänge sucht man auf dem Album vergebens, was den Sound an sich sehr authentisch und natürlich hält, und ihm in gewisser Hinsicht einen Live-Charakter verleiht. 

Einen knappen Monat haben VIRON für das Recording und Mixing im Kohlekeller Studio gebraucht, aber im Gegensatz zum Debüt haben sie sich für das Songwriting der neun Tracks, die es auf „Ferrum Gravis“ schafften, wesentlich mehr Zeit genommen. Und diese Zeit hat sich durchaus gelohnt, denn mit der neuen Langrille machen VIRON erneut einen weiteren Schritt nach vorne. Das Album klingt nicht nur durch den rauen Sound sehr authentisch, sondern auch von den Songs an sich. 
Umwege oder Hintertüren scheinen VIRON absolut fremd zu sein, denn sie gehen immer den direkten Weg, und der heißt geradeaus und mitten ins Gesicht des Hörers. Und dies geschieht bei den schnellen Songs wie „Liberator“ oder „The Isle Of Man“ gleichermaßen heftig wie melodiös, ebenso so wie bei Songs wie „Playground For Billions“ oder der Ballade „War“, bei denen gekonnt der Fuß vom Gas genommen wird, ohne an Härte und Durchschlagskraft zu verlieren. 

Nervend sind die gelegentlich eingestreuten extrem hohen Screams von Sänger Alexx Stahl, bei denen sich dann schon mal die besagten Fußnägel aufrollen können, man aber zumindest mal kräftig zusammen zucken kann. Glücklicherweise kommen die nicht allzu häufig vor.
Höhepunkt des Albums ist in meinen Ohren das fast 12-minütige „Sniper“, in dessen Verlauf von hart bis zart die gesamte Palette an VIRON Stilrichtungen in einem Song vertreten sind, der Song dadurch aber nie abgehackt wirkt, sondern eher wie eine kleine, eigene Geschichte auf dem Album rüber kommt. 

Mit diesem Track haben sich VIRON wirklich selber die Krone aufgesetzt, allerdings auch erreicht, dass die anderen Songs dadurch irgendwie in den Hintergrund treten. Sehr geschickt, so einen Hammer Song ans Ende eines Albums zu platzieren. 
Trotzdem sind mit „The Isle Of Man“, „Metal Ball“ und der Ballade „War“ genug unterschiedliche Anspieltipps enthalten, die einem dieses starke Album schmackhaft machen können. Wer dann noch nicht überzeugt ist, sollte sich mit besagtem „Sniper“ dann den letzten Donnerschlag verpassen lassen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out

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