Ancara - Beyond The Dark




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (44:03)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Heaven / Soulfood Music (28.03.08)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.ancarasite.com

Die finnischen Metaller ANCARA machten zum ersten mal mächtig auf sich aufmerksam, als ihr Debüt Album „The Dawn“ im Jahr 2006 die finnischen Charts knackte und bis auf Platz 25 vorpreschte. Drei Jahre hatte die Band an diesem Album seit der Gründung gefeilt, aber das hier keine Neulinge am Werk sind, kann man sofort heraushören, denn wenn sie auch bis dato als Musiker nicht wirklich den Durchbruch geschafft hatten, haben sie jedoch alle eine Menge Erfahrung in anderen Bands sammeln können. 
Vom Erfolg des Albums angespornt, ließen Sammy Salminen (vocals), Mika Rajala (bass), Samuel Hjelt (guitar/vocals), Juha Wahlsten (guitar/vocals) und Drummer Timo Rajala noch im selben Jahr die EP „The World“ folgen, die sich standhaft vier Wochen in den finnischen Single Charts hielt. 
Die Recordings für „Beyond The Dark“ begannen bereits im Frühjahr 2007 in den Finnvox Studios unter der tatkräftigen Mithilfe von NIGHTWISH’s Empuu Vuorinnen, und letztendlich haben es acht neue Songs auf den Silbering geschafft, zuzüglich der Hit-Single „The World“, und der vollen Version von „Burn In Hell“ als Bonustracks, sowie die beiden Videos zum aktuellen Album „Deny“ und „Just For Me“. 

Was mir sofort an „Beyond The Dark“ aufgefallen ist, ist der rohe und unverfälschte Sound der Scheibe, der viele Ecken und Kanten vorweist, alles andere als überproduziert oder poliert kling, und dadurch unglaublich knallt. Und, was noch viel wichtiger ist, 100% zu den Songs passt, die nämlich dieselben Attribute vorweisen können. 
Los geht es mit dem, von der Grundmelodie her leicht verspielt klingenden, aber trotzdem sehr intensiven „Circles“, bevor es mit dem schleppenden und hochgradig melodiösen „Deny“ weitergeht. Sammy Salminen’s Stimme gefällt mir unglaublich gut, weil sie sehr größtenteils sehr tief, klar und dabei äußerst eindringlich klingt. 
Mit der Halbballade „Snowflower“ nehmen ANCARA ein wenig den Fuß vom Gas, schaffen es aber auch hier, ihren rauen Sound in den Song zu übertragen, was den Track sehr interessant werden lässt. „Scarred“ knallt dann wieder erheblich heftiger, und wird im Refrain durch eine Art „Dialog“ geprägt, wobei es sich hier anscheinend das erste mal bezahlt macht, mit den Gitarristen Samuel Hjelt und Juha Wahlsten zwei Musiker in der Band zu haben, die auch in der Lage sind, starke Vocals beizusteuern. 

Das düstere „Just For Me“ hat zwar eine nicht ganz so eingängige Melodieführung, was aber zur eher „dunklen“ Grundstimmung des Songs auch kaum gepasst hätte. „Cranium Tension“ klingt für ANCARA Verhältnisse sehr experimentell, und in meinen Ohren irgendwie unfertig, womit ich auch beim einzigen Durchhänger der Scheibe angekommen wäre, denn mit „When Everyone Else Is Gone“ kehren sie wieder in die gewohnte Spur zurück, wobei mir neben den bereits erwähnten Trademarks der Band hier auch die tiefgründigen Lyrics sehr gut gefallen haben. 
Auch „In Silence“ hält den hohen Standard der restlichen Songs, und beschließt ein sehr starkes Melodic Metal Album, bevor die Bonus Sektion mit der schleppenden Hitsingle „The World“ von der gleichnamigen EP, und der Live Version von „Burning Hell“ zu Ende geht. Zu den beiden Videos „Deny“ und „Just For Me“ kann ich nichts sagen, da sie zwar auf dem europaweiten Release vorhanden sein werden, nicht aber auf der mir vorliegenden Promo-CD. 

Fazit: ANCARA sind zwar eine weitere von vielen Melodic Metal Bands, die zur Zeit Alben auf den Markt bringen aber sie schaffen es eindrucksvoll, sich durch ihre Klasse und ihrem hohen Wiedererkennungswert aus der Masse der Veröffentlichungen abzuheben. Nicht nur Melodic Metal Fans sollten „Beyond The Dark“ mal ein Ohr gönnen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out

Mehr Heavy Metal Reviews