Malice - New Breed Of Godz

malice a new breed of godz

Stil/Spielzeit: US Metal/Heavy Metal (56:57)
Label/Vertrieb (VÖ): SPV/Steamhammer (25.05.2011)
Bewertung: 7/10

malicemusic.com

So, zur Einleitung für Hörer, die wie ich MALICE altersbedingt höchstens vom Hörensagen kennen (wenn überhaupt), erst einmal die Info, dass die Amerikaner sich 1981 gegründet, zwei Alben und eine EP veröffentlicht haben und zum Underground-Kult des US Metals gehören. So richtig durchstarten konnten MALICE trotz gleich zwei Beiträgen auf dem legendären ersten "Metal Massacre"-Sampler und Gigs mit W.A.S.P. und SLAYER sowie METALLICA (!) als Vorband nie, in letzter Zeit hat die Truppe aber wieder Blut geleckt, live gespielt und wurde von SPV unter Vertrag genommen.

Immerhin drei Fünftel des originalen Lineups, nämlich die beiden Gitarristen Jay Reynolds und Mick Zane sowie Bassist Mark Behn, sind noch mit an Bord. Verstärkt wird das Trio von HELSTAR-Sänger James Rivera und Pete Holmes (Drums), als Ersatz für Behn spielte AGENT STEEL-Viersaiter Robert Cardenas die vier neuen Songs auf "New Breed Of Godz" ein und wird auch mit auf Tour gehen. Jawoll, richtig gelesen: Vier komplett neue Nummern sind auf diesem Album enthalten, bei den restlichen acht handelt es sich um Neuaufnahmen alter Klassiker. Diese stammen jeweils zur Hälfte von den beiden Alben "In The Beginning" (1985) und "License To Kill" (1986), während die 1989er EP "Crazy In The Night" ausgeklammert wird.

Gestartet wird mit dem brandneuen, treibenden Titeltrack, der mit Doublebass-Power, klassischem Riffing, einer episch angehauchten Bridge und einem hymnischen Refrain mit feinen Gitarrenleads direkt beweist, dass MALICE auch 31 Jahre nach Bandgründung noch verflucht starke Songs schreiben können. "New Breed Of Godz" ist definitiv die stärkste der Neukompositionen. Weiter geht's mit den Neueinspielungen des treibenden Ohrwurms "Hell Rider", bei dem deutlich wird, weshalb MALICE oft mit JUDAS PRIEST verglichen wurden, und "Against The Empire", bevor mit "Branded" der zweite neue Song präsentiert wird. Dieser ist ein ziemlich sattes, stampfendes, wenn auch eintöniges Pfund, in dem James Riveras Gesang ziemlich gewöhnungsbedürftig rüber kommt. "Sinister Double" (tolle Leistung von Rivera), "Circle Of Fire" und "Stellar Masters" leiten zum dritten neuen Track "Winds Of Death (Angel Of Light)" über, eine Halbballade, die bei all dem kräftigen Achtziger Jahre-Stahl für eine kleine Pause zum Durchatmen sorgt. Das rockige, nicht überragende aber gute "Slipping Through The Cracks" ist die letzte frische Nummer im Bunde, während "Air Attack", "Chain Gang Woman" und "Godz Of Thunder" die Reihe der neu aufgenommenen Klassiker komplettieren.

Für eine zeitgemäße, aber auch den Geist der Achtziger atmende Produktion konnten MALICE Produzent Joe Floyd von WARRIOR gewinnen. Wer sich mit der Geschichte des US Metals beschäftigen möchte und speziell von MALICE noch nie was gehört hat, kommt um "New Breed Of Godz" kaum herum. Anhänger der Band werden sich eh ein zweites Arschloch freuen, selbst wenn nur die Hälfte der neuen Songs überzeugen kann. Aber dafür gibt's ja acht knackige Neueinspielungen, mit denen wohl jeder glücklich werden sollte.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...