Grave Digger - Home At Last (EP)

grave digger home at last

Stil (Spielzeit): Heavy Metal (29:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Napalm Records (27.07.12)
Bewertung: Keine Bewertung
grave-digger-clan.com

In schöner Regelmäßigkeit veröffentlichen GRAVE DIGGER EPs, um ihr neues Album zu promoten. Auch einen Monat vor Release des neuen Studioalbums "Clash Of The Gods" bringen die Totengräber eine erweiterte Single mit 30 Minuten Spielzeit auf den Markt, die sich trotz drei brandneuer Songs, von denen zwei nicht auf dem kommenden Album enthalten sein werden, als halbe Mogelpackung herausstellt.

Wieso? Weil die Hälfte des Materials, nämlich die Liveversionen von "Ballad Of A Hangman", "Excalibur" und "Heavy Metal Breakdown" bereits auf der Live-DVD/-CD "The Clans Are Still Marching" enthalten und Fans damit bestens bekannt sind, handelt es sich doch schließlich um Songs der legendären Wacken-Show 2010, mit der GRAVE DIGGER ihren 30. Geburtstag feierten. Das ist nicht nur frech, sondern sogar eine ziemliche Schweinerei. Lohnen sich denn wenigstens die drei neuen Nummern? Ja, tun sie. "Home At Last" (hier in einer "Extended Version" vertreten) ist ein GRAVE DIGGER-typischer Feger mit Ohrwurmrefrain (erinnert an "Over The Hills And Far Away" in der NIGHTWISH-Version), der zwar nichts Neues bietet, aber eingängig und gut ist. Das stampfende "Rage Of The Savage Beast" macht ebenfalls Laune, während die 2011er Wacken-Hymne "Metal Will Never Die" vor Klischees natürlich nur so trieft, aber auch ganz gut zu GRAVE DIGGER passt und nicht wirklich abfällt – eine typische Mitsing-Hymne eben, simpel, eingängig, unspektakulär und solide.

Ob die erweiterte Version des Titeltracks und die beiden Non Album-Tracks den Kauf dieser EP rechtfertigen, sollte jeder Fan selbst entscheiden. Zwar sind vor allem "Home At Last" und "Rage Of The Savage Beast" hörenswert, aber wenn eine Plattenfirma eine EP mit hinlänglich bekannten Liveversionen künstlich auf 30 Minuten streckt, sollte von den Fans eigentlich den Mittelfinger gezeigt bekommen. Als einfache Single ohne die Livetracks hätte dieses Teil weit mehr Sinn gemacht.