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VISION DIVINE hat einige bekannte Namen an Bord, da wären zum einen Gitarrist und Songschreiber Olaf Thorsen (Gründer von LABYRINTH) und zum anderen Fabio Lione (RHAPSODY, RHAPSODY OF FIRE und zeitweise Sänger von KAMELOT). Das mittlerweile siebte Album von VISION DIVINE „Destination Set To Nowhere" lässt vom Cover her erst auf den Soundtrack eines Science Fiction Soundtrack schließen und irgendwie ist es das ja auch. Das Konzeptalbum beschäftigt sich - grob zusammengefasst- mit der Fiktion eines Mannes, der sich mit Gleichgesinnten auf eine Reise durch das All macht, in der Hoffnung einen neuen (besseren) Planeten zu finden. Sobald die Truppe auf einem solchen strandet, schleichen sich langsam aber sicher die gleichen alten Probleme ein.
Auch wenn die Schnulzbutter teilweise zu dick aufgetragen wird, das Album hat Klasse, Hand und Fuß. Das Konzept wurde schön und konsequent umgesetzt. Eigentlich ist diese Art von progressivem Power Metal nicht unbedingt mein Ding. Wenn die Band aber merklich hinter dem steht, was sie tut, dann weckt das mein Interesse und meine Neugier. Man kriegt ordentlich Futter geliefert und kann, während die glasklare und druckvolle Produktion auf einen einwirkt, schön im Booklet schmökern und der Geschichte folgen. VISION DIVINE bestehen immerhin schon seit 1998 und mir ist leider keines der Alben bekannt, allerdings kann die Band wohl auf eine große internationale Fanbase zurückgreifen.
Der Keyboarder ist, neben zwei Unbekannten, die irgendwie gar nicht im Line-Up auftauchen, häufig am Songwriting beteiligt. Dafür dudelt er mir aber mit seinem Instrument häufig zu gleichklingend durch die Gegend. Der Weltraum, unendliche Weiten... da wäre mehr drin gewesen. Dafür harmonieren die Gesangsparts und die schnellen Gitarrenmelodien hervorragend, auch Schlagzeug und Bass sind immer auf den Punkt. Leider werden die letzten beiden Instrumente nie großartig hervorgehoben und gerade bei diesem Thema hätte auch der Bass einen sphärischen, bedrohlichen Part übernehmen können. Ansonsten erwarten den Hörer theatralisch gewaltige, ausschweifende Power Metal Songs mit melodiösem Klargesang, überschaubarem Riffing und handwerklich sehr gut gemachten Gitarrensoli. Über allem herrscht die Stimme von Fabio Lione, die man entweder mag oder eben nicht. Allerdings könnten auch Antis mal ein Ohr riskieren, denn ich bilde mir ein, er singt schon etwas anders als bei RHAPSODY und RHAPSODY OF FIRE.
Mein Highlight ist „Mermaids From Their Moons", ein grandioser Song voller Kraft und Hynmenantrieb (Power Metal eben....), bei dem alles stimmt. Ansonsten kann und sollte man eigentlich keinen Song hervorheben, da das ganze Album zusammengehört und eher eine Art musikalische Erzählreise darstellt.
Wenn „Destination Set To Nowhere" einem Rookie wie mir ein respektvolles Nicken entlockt, dann werden Fans des Genres wohl zufrieden oder sogar begeistert sein.
Stil (Spielzeit): Progressive Power Metal (34:34)
Label/Vertrieb (VÖ): ear music / Edel (14.09.12)
Bewertung: 6,5 / 10