Stil (Spielzeit): AOR (44:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm Records/Soulfood (30.05.08)
Bewertung: 7/10
Link: www.brotherfiretribe.com
BROTHER FIRETRIBE haben sich noch nie sonderlich ernst genommen. Das fängt beim Namen an der, so hört man, die wörtliche Übersetzung des Namens des finnischen Tennisspielers Veli Paloheimo ist und endete bisher bei der Benennung ihres Debüts „False Metal“, mit dem die fünf Nordlichter eine augenzwinkernde Provokation in Richtung der den falschen Metal bekämpfenden MANOWAR sandten.
Dieses erste Album kenne ich zugegebenermaßen nicht, aber das aktuelle Album „Heart Full Of Fire“ hat in der Metal-Schublade so viel zu suchen wie ich in der Olypiamannschaft für Rhythmische Sportgymnastik der Damen. Die Band, in der sich auch NIGHTWISHs Emppa Vuorinen verdingt, erinnert eher an die rockaffinen Schlager der frühen 90er Jahre…erinnert sich noch jemand an Matthias Reim?
Und so stehen Gitarren auch nicht unbedingt im Vordergrund. Stattdessen geben Keyboards und Synthies den Ton an. Und spätestens bei der extrem 80er-lastigen Schlagzeugproduktion (Basedrum und Toms wurden mit Pappe abgeklebt und klingen knochentrocken, während man die Snare in eine Kathedrale aufgenommen hat) kann man sich ein Schmunzeln kaum mehr verkneifen.
Wir wollen aber fair bleiben, denn die Musik macht auf eine kitschige Art irgendwie Spaß. Andere verkleiden sich mit Pilotenbrillen und schreiend bunten Klamotten und tanzen zu Gildo Horn…die metallische Variante sind dann wohl BROTHER FIRETRIBE. So oder so, der Fuß wippt vom ersten Moment an und mit genügend Promille bekommt man vielleicht sogar den grimmigsten Kuttenträger auf jeder Metalparty zum Schunkeln, eventuell sogar mit dem Metalverächter, der bei dieser Musik feststellen wird, dass die finsteren Gestalten gar nicht so böse sind.
Wer dann auch noch über die schnulzigen Texte hinweg sehen kann, kann mit BROTHER FIRETRIBE seinen Spaß haben, auch wenn man sich die seichten Songs auf diesem Album sicher nicht jeden Tag anhören kann. Aber wenn es mal leichte Kost sein soll, ist „Heart Full Of Fire“ Perfekt für die metalarme Diät.