Grantig - So Muss Es Sein



Stil (Spielzeit): Metal (42:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Drakkar (01.02.08)
Bewertung: 9/10

Link: http://www.grantig.com/
http://www.myspace.com/grantig
Meine Fresse, was rocken die Jungs. Normalerweise nehme ich mein Fazit ja nicht vorweg, aber ein passenderer Einstieg will mir einfach nicht einfallen. Und einen anderen hätten GRANTIG auch nicht verdient. Eine junge Band aus Bayern, die sich dem puren, ungeschönten Metal verschrieben hat. Weit ab von jedem Emo/Power/Black Gedöns, einfach mitten auf die Zwölf. Eine Art jung gebliebene PANTERA. Und das auf Deutsch!

Eine sehr ungewöhnliche Mischung mag man jetzt denken, aber GRANTIG setzen das Ganze mit soviel Energie um, dass einem schwindelig wird. Schon der Opener „Der König“ gibt von Beginn an Gas und gibt die Marschrichtung für den Rest des Albums vor. Nach Vorn, ohne Rücksicht auf Verluste! Auch im zweiten Song „Jeder Kann Es Schaffen“ wird kein Gang zurückgeschaltet. Spätestens jetzt möchte man die zweite Gitarre nicht mehr missen, die dem ganzen Sound noch mehr Tiefgang und Komplexität gibt. Der Titelsong „So Muss Es Sein“ stampft größtenteils im Mid-Tempo aus den Boxen und könnte zu einer echten Live-Hymne heranwachsen. Auch hier gibt’s wieder ein kleines aber feines Gitarrensolo zu bestaunen, sowieso überzeugen ausnahmslos alle Instrumente, man merkt einfach, dass die Jungs ihr Handwerk verstehen. 
In „Reflexion“ nehmen die Bayern gehörig Tempo heraus, lediglich im Refrain stoßen die harten Gitarren wieder hervor und brechen die Ballade auf. Zum ersten Mal hört man auch die ruhigere Seite des Sängers Jonathan Schmid. Und die weiß, wie auch die harsche, shoutende Seite, vollends zu überzeugen. 

Im Grunde genommen, war es das schon mit Abwechslung. Die restlichen Songs bewegen sich zwischen diesen Extremen. Das hört sich aber wahrscheinlich negativer an, als es tatsächlich ist. Denn der absolute Höhepunkt der Scheibe wartet noch auf den Hörer. Vorher gibt’s noch zwei amtliche Arschtreter mit „Sodom und Gomorrha“ und „Schutt und Asche“. Bei diesen beiden Songs stimmt einfach alles, von vorne bis hinten. Intelligente Texte gemischt mit arschgeiler Musik, so muss es sein :-)

Bevor dann mit „Immer Wieder“ das Album mit einer ruhigen Akustiknummer beschlossen wird, wir der „Totentanz“ getanzt, besagter absolute Höhepunkt von „So Muss Es Sein“. Ein Monument von Halbballade, das jede Sekunde zu explodieren droht. Und wenn es soweit ist, wird man einfach mitgerissen. So muss sich deutscher Metal anno 2008 einfach anhören. Modern ohne sich anzubiedern, eingängig ohne kitschig zu werden und hammerhart. Der Punkt bis zur Höchstnote dient nur als Platzhalter bis zum nächsten Album. 

Beide Daumen hoch!