Icarus Witch - Songs For The Lost


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Stil (Spielzeit): Tradioneller Old-School Metal (47 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): Cruz Del Sur / Alive (30.11.2007)

Bewertung: Klassisch, melodisch (8,5/10)

Link: http://www.icaruswitch.com
http://www.myspace.com/icaruswitch

 
Eines Tages kehrte ein junger, ambitionierter Bassist (Jason Myers) von Los Angeles in seine Geburtsstadt Pittsburgh (Pennsylvania) zurück und er traf einen ebenfalls jungen und ebenso ambitionierten Sänger (Matthew Bizilia). Man merkte, dass die musikalischen Vorlieben zu einander passten und beschloss, weitere junge, ambitionierte Musiker zwecks Gründung einer Band zu finden. Klingt fast wie der Anfang eines Märchens.
Jedenfalls fanden sich zu Anfang vier Musiker zusammen und nahmen eine EP mit dem Titel „Roses On White Lace“, betitelt nach dem gleichnamingen ALICE COOPER – Song, auf. Ein Jahr später folgte die Debut-CD „Capture The Magic“, die hierzulande über Remedy Records im Jahre 2005 erschien. Zwischendurch schloss sich Gitarrist Quinn Lukas der Band an. Es folgte ein furioser Auftritt auf dem Headbanger’s Open Air 2006. Hinterher folgten ein paar unbequeme Hürden. Drummer John Passarelli verließ die Band Ende 2006, Gitarrist Steve Pollick tat es ihm Mitte 2007 gleich.
Und jetzt liegt die zweite CD „Songs For The Lost“ hier vor mir. Und damit wird auch klar – wir sind hier nicht in einem Märchen sonder in der Realität.
Und die Realität ist, dass ICARUS WITCH trotz ihrer nicht lange zurückliegenden Gründung bereits ihren eigenen Stil gefunden haben. Einen Stil, der maßgeblich durch klare, strukturierte Basslinien und Matthew Bizilias melancholisch, schneidende Stimme bestimmt wird und ganz sich ganz klar an den klassischen Heavy Metal anlehnt, den der geneigte Hörer bereits von Bands wie RAINBOW, FATES WARNING, DEEP PURPLE, MERCYFUL FATE oder SAVATAGE kennt. Klare, strukturierte Kompositionen ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Schnelle Riffs, frickelige Soli (übrigens noch von Steve Pollick vor dem Austritt eingespielt), rhythmisches Drumming bilden eine äußerst solide Grundlage für Mr. Bizilia’s Gesang, der sich in das musikalische Konzept mit beschwörerischem Sprüchen und einprägsamen Gesangslinien sehr gut einfügt und zugleich für einen gewissen Wiedererkennungsfaktor sorgt. Und wie es in der heutigen Zeit üblich zu sen scheint – Bizilias Gesang wird mit Gastsängern effektiv unterstützt. Niemand geringeres als Mr. Joe Lynn Turner (RAINBOW, DEEP PURPLE, YNGWIE MALMSTEEN) gibt sich beim Cover des 1981er-Songs „Mirror Mirror“ von DEF LEPPARD die Ehre. Für einen unheimlich entspannenden Schlusspunk bei diesem Album sorgt „Smoke & Mirrors“, ein akustischer Track, der die Energie dieses Albums sanft bündelt und somit einem abruptem und somit unpassendem Ende entgegen wirkt.
Nachdem John Passarelli seinen Dienst hinter den Fellen quittierte , übernahm Produzent Eric Klinger diese Aufgabe und meisterte sie gut. Chris Batton ist der neue Mann am Drumkit. Bleibt nur zu hoffen, dass das Märchen weiter geht,ICARUS WITCH ihre Wege in Richtung Europa ausdehnen und Gitarrist Quinn Lukas würdevoll die Nachfolge von Steve Pollick antritt.
Alles in Allem ist „Songs For The Lost“ eine klar und druckvoll produzierte CD geworden. Für Fans des traditionellen US-Metal ein absoluter Pflichtkauf!

Anspieltips: "Mirror Mirror", "Afterlife"