Fires Of Babylon - s/t




Stil (Spielzeit): 80er Jahre US-Metal (47:54)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Heaven / Soulfood Music (25.04.08)

Bewertung: 7/10

Link: http://www.myspace.com/firesofbabylon

Was haben SHATTER MESSIAH, IMPELLITTERI, DEATH und WINTERS BANE gemeinsam? Musikalisch nicht wirklich viel, aber aus all diesen Bands haben sich Musiker für FIRES OF BABYLON zusammen getan, um sich mit ihren musikalischen Wurzeln, die im 80er Jahre US-Metal liegen, auseinander zu setzen. 
Maßgeblichen Anteil daran hatte Gitarrist Lou St. Paul, der 1990 die Band WINTERS BANE gründete, und mit seinen Fertigkeiten auf deren Debüt „Redivivus“ die Chefetage von Metal Heaven ziemlich beeindruckte, die ihn daraufhin fragten, ob er nicht Songs in der Tradition des 80er Jahre Metals schreiben könnte. 
Lou stellte daraufhin eine Liste mit Wunschkandidaten zusammen, und so kristallisierte sich schnell das Line Up mit Rob Rock (vocals, Ex- IPELLITTERI), Bob Falzano (drums, ANNIHILATOR) und Kelly Conlon (bass, DEATH) heraus, die dann die zehn Songs des selbstbetitelten Debüts einspielten. 

Und dabei gaben sich die gestandenen Musiker gar nicht sonderlich Mühe, das Rad neu erfinden, sondern sie spielten das ein, worauf sie offensichtlich am meisten Bock hatten, nämlich 80er Jahre US Metal ohne Wenn und Aber. Alben, auf denen sie sich beweisen mussten, haben alle Vier schon in genügender Anzahl vorzuweisen, und so klingt „Fires Of Babylon“ auch dementsprechend entspannt und locker. 
Vor allem Rob Rocks Gesang und Lou St. Pauls Gitarrenarbeit machen „Fires Of Babylon“ zu einem echten Hörgenuss. Im Vergleich zu den Alben, die Rob Rock unter seinem eigenen Namen in der letzten Zeit aufgenommen hat, klingt „Fires Of Babylon“ von den Vocals eher etwas düsterer, und nicht ganz so fröhlich wie zum Beispiel noch sein Solo-Album „Eyes Of Eternity“. Aber da es sich hier ja nicht um ein Solo Output von ihm handelt, finde ich es eher gut, dass er seine Stimme den Songs unterordnet. 
Der von Breaks durchzogene Opener „Falling To Pieces“ gibt die Marschrichtung des Albums vor, den die Geschwindigkeit wird relativ hoch gehalten, und die Songs werden immer wieder von präzisen Doublebass-Gewittern von Drummer Bob Falazano, bei dem seine Death Metal Vergangenheit nicht zu überhören ist, voran getrieben. 

FIRES OF BABYLON schaffen es zu jederzeit, trotz der Verwurzelung zum 80er Jahre Metal, mit einem unglaublich modernen Sound aufzuwarten, wodurch die Scheibe trotz des traditionellen Backgrounds sehr zeitgemäß rüber kommt. 
Außer die schleppenden „Lake Of Fire“ und „Revolution Coming“, die tempotechnisch aus dem Album ein bisschen herausstechen, da hier mal ausnahmsweise nicht Vollgas gegeben wird, sind die restlichen Songs ausnahmslos Abgeh-Nummern. Was mir eigentlich nur fehlt, ist ein richtiger Ohrwurm, ein Song, den man noch Stunden nach dem Anhören im Kopf rumschwirren hat. 

Fazit: Von den Vocals her betrachtet ein eher untypisches Rob Rock Album, man sollte daher nicht den Fehler machen, hier einen ähnlichen Stil wie auf seinen Solo Alben zu erwarten. 
Ansonsten hält „Fires Of Babylon“, was es verspricht, nämlich traditionellen 80er Jahre US Metal im zeitgemäßen Soundgewand. Fans dieses Genres sollten dem Album mindestens ein oder zwei Ohren gönnen, die Erwartungshaltung in Sachen Innovation aber eher flach halten. 
Wenn man so an die Scheibe heran geht, zündet sie 100%ig.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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