Clusterhead - Times Of No Trust




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (51:24)

Label/Vertrieb (VÖ): Music Buy Mail (30.05.08)

Bewertung: 7,5/10

Link: http://www.clusterhead.com 
http://www.myspace.com/metalclusterhead

Die aus Regensburg stammenden CLUSTERHEAD wurden im Jahr 2005 gegründet, und zwar mit dem festen Vorsatz, die Art Musik von den Bands, die sie alle Vier in ihrer Jugend beeinflusst haben, in die heutige Zeit zu transportieren. 
Dabei nennen sie selbst vor allem JUDAS PRIEST, SCORPIONS und IRON MAIDEN als ihre größten Einflüsse. Nach bereits drei veröffentlichten EPs, die von der Presse sehr wohlwollend aufgenommen wurden, und ihnen Vergleiche mit BONFIRE, PINK CREAM 69 und AXEL RUDI PELL einbrachten, war es für Sänger Rene Brandt, Gitarrist Frank Stadlbauer, Bassist Andreas Meyer und Drummer Ruediger Tonn an der Zeit, den ersten Longplayer einzuspielen. 
Und um es vorweg zu nehmen, die elf Songs von „Times Of No Trust“ halten den Vergleich zu den oben genannten Bands nicht wirklich, denn die Regensburger gehen ungleich härter zu Werke. Und das hört sich richtig gut an, denn neben einem richtig fetten Gitarrensound und einer saustarken Stimme von Rene Brandt, die er sehr variable an die unterschiedlichen Stimmungen der Songs anpassen kann, kommt der Aspekt der eingängigen Melodiebögen nie zu kurz, ohne es dabei aber zu sehr zu übertreiben. 

Die Härte steht bei CLUSTERHEAD definitiv über der Melodie, weswegen ich die Vergleiche zu Bands wie BONFIRE und AXEL RUDI PELL nicht so ganz nachvollziehen kann, die ja gerne mal mit einem glatt polierten Sounds und Songs daher kommen. Dagegen findet man bei CLUSTERHEAD viele Ecken und Kanten, die den Sound teilweise wie Live eingesielt wirken lassen. 
Egal ob es sich dabei um Songs wie den Opener „Tears I’ve Cried“ und „Prediction Of A Fight“ handelt, die kleine Metal Hymnen darstellen und die deutlichsten Querverweise zu ihren traditionellen Wurzeln zu lassen, oder um die eher modern klingenden „Made Of Stone“ und den Titeltrack „Times Of No Trust“, bei denen der Gesang von Rene mehr als räudig klingt, oder um das balladeske, zum Teil von Streichern begleitete „“Ghosts“, bei dem CLUSTERHEAD deutlich einige Gänge runterschaltet, ohne dabei kitschig zu klingen, man merkt in jedem Song, dass sie aus Spaß komponiert wurden und nicht mit einem schielenden Auge in Richtung Airplay. 

Was aber nicht heißen soll, dass keine Songs auf dem Album sind, die Airplay verdient hätten, sondern nur, dass ich nicht dass Gefühl hatte, die Band würde es mit aller Gewalt darauf anlegen. „Your Confession“ wäre durchaus so ein Song. Ebenso der schnellste Track der Scheibe, der auf den Namen „Dead Faint“ hört. Bei „Hole In My Heart“ hatte ich vom Titel her eher eine Ballade erwartet, musste mich aber eines Besseren belehren lassen, denn der Song entwickelte sich nach zwei bis drei Durchläufen zu meinem absoluten Highlight auf „Times Of No Trust“, da er trotz der vorgelegten Geschwindigkeit eine gewisse melancholische Grundstimmung hoch hält, und ganz nebenbei auch durch ein sehr starkes Drumming von Ruediger Tonn gefällt. 

Fazit: Endlich mal wieder ein starkes Melodic Metal Debüt einer deutschen Band, das sich Fans dieses Genre nicht entgehen lassen sollten, da es vom fetten Sound bis zu den abwechslungsreichen und durchdachten Songs zu beeindrucken weiss.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out