Silent Call - Creations From A Chosen Path




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (59:21)

Label/Vertrieb (VÖ): Escape Music / Point Music (22.08.08)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.silentcall.se

Die ersten Gehversuche von SILENT CALL gehen bis ins Jahr 1990 zurück, als sich Daniel Ekholm und Patrik Ulfström zum ersten mal begegneten, und gemeinsam mit anderen Musiker der schier unerschöpflichen Stockholmer Musikszene zuerst die Band SATINS ‘N’ LACE, und danach JAMBACK gründeten. 
Der Bandname SILENT CALL wurde erst später eingeführt, als die Truppe mit ihrer Mischung aus melodischem und progressivem Metal ihren eigenen Stil gefunden hatte. 
Auch mit dem Line Up ließen sich die Schweden Zeit, denn erst 2006 waren sie mit den beiden Gründungsmitgliedern, Drummer Mikael Kvist (FATE, ELSEPHERE), Bassist Tobbe Moen (RED FUN, CREOZOTH) und Sänger Andi Kravljaca (SEVENTH WONDER) komplett. 

Mit ihrem 4-Track Demo „Divided“ weckten sie das Interesse mehrerer Label, und entschieden sich letztendlich für das englische Label Escape Music, weil sie dort die größten Perspektiven geboten bekamen. 
Die 13 Tracks ihres Debütalbums „Creations From A Chosen Path“ nahmen sie zusammen mit Produzent Martin Kronlund in dessen JM Studios auf, und den Sound der Scheibe kann ich vorweg schon mal mit seiner Wucht und Transparenz mindestens Bundesliga-Reife bescheinigen. 
Die Songs sind sehr durchdacht, klingen gelegentlich schon teilweise fast progressiv, und werden immer wieder durch intelligent gesetzte Breaks aufgelockert. Neben reinrassigen Headbangern wie „Outcast“ oder dem Opener „My Way, My Time“, zeigen sich SILENT CALL mit der von Pianoklängen eingeleiteten Power Ballade „I Believe In Me“ und dem als Akustik Ballade beginnenden „Can’t Breathe“, dass im Refrain aber immer mehr Fahrt aufnimmt, auch von ihrer sanfteren Seite, und vor allem Sänger Andi Kravljaca kann seine stimmlichen Fähigkeiten demonstrieren, indem er sehr viel variiert und viel Gefühl und Ausdruck in seine Gesangslinien legt. 
Das 1:27 Minuten lange Piano Zwischenspiel „Fallen“ ist zwar schön gespielt, aber für mich sind solche „Soundfetzen“ immer eher überflüssig, und sollten vielleicht eher auf einer eventuell folgenden Single gepackt werden. Wenn das Stück als Intro für das nachfolgende, durch seine Syntheziser-Klänge ziemlich spacig klingende „Rise“ dienen soll, wäre es meiner Meinung nach besser gewesen, es in den Song direkt zu integrieren. 

Das ist allerdings auch der einzige „Song“, der ein wenig durchs Raster fällt, denn glücklicherweise agieren SILENT CALL ansonsten auf ziemlich hohem Niveau. 
Trotzdem stellt „Behold My Dreams“, das von seinem treibenden Beat lebt und nach vorne getrieben wird, für mich eines der Highlights, und damit auch einen Anspieltipp dar, weil sich in diesem Song wirklich alle Trademarks der Band vereinen. 

Fazit: SILENT CALL haben mit „Creations From A Chosen Path“ für ein Debüt Album ein wirkliches Pfund herausgehauen, das mit etlichen Höhepunkten gespickt ist. Und da mit u.a. Göran Edman (Yngwie Malmsteen) und Daniel Flores (Mind’s Eye) namhafte Gastmusiker auf dem Album vertreten sind, spricht das mit Sicherheit auch schon für den hohen Stellenwert, den diese Band bereits erreicht hat.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out