Soulriver - The Dark Path Of The Fallen Souls




Stil (Spielzeit): Metal (44:48)

Label/Vertrieb (VÖ): Die Hard Records (2008)

Bewertung: 5,5/10

Link: http://www.soulriver.net/home.html

SOULRIVER stammen aus Brasilien, und haben im Jahr 2006 ihr erstes akustisches Lebenszeichen in Form einer Demo mit dem Titel „Enter The River“ von sich gegeben. Gegründet wurde die Band 2002 von Sänger Andherson Nemer und Gitarrist Andreas Igorrr, und wie so ziemlich jede neue Band mussten auch SOULRIVER einige Line Up Wechsel überstehen, bevor sich die Bandgründer mit Andre Rudge (Bass), Franz Sousa (Gitarre) und Vinicius Lopez Kemp (drums) so verstärkten, dass sie die Aufnahmen zu ihrem ersten Longplayer in Angriff nehmen konnten. 
Dieser hört auf den angenehm kurzen Titel „The Dark Path Of The Fallen Souls“, und beinhaltet neun Metal Songs, die teilweise thrashige Einflüsse erkennen lassen, teilweise aber auch von doomigen Elemente beeinflusst sind. 

Beim Intro zu „Redemeer“ dachte ich noch, dass IRON MAIDEN auch nicht weit aus dem Einflussbereich der Band zu sein scheinen, aber diese Vergleiche erübrigen sich nach dem sehr nach Steve Harris klingenden Basslauf. Danach geben SOULRIVER mächtig Gas, und das gar nicht mal schlecht. 
Sänger Andherson zeigt sich sehr variabel in seinem Gesang, hat aber dadurch anscheinend doch ab und zu Probleme, den Ton immer richtig zu treffen. Weniger wäre da vielleicht mehr gewesen. 
Die Doom-Fahne holen SOULRIVER dann bei „The Sogn Of The Spawn heraus, und schwenken sie bis auf den Refrain, der unerwartet melodiös daher kommt, ziemlich heftig. „Walls Of Glass“ wird von einem Stakkatoartigen Gitarrenriff dominiert, wobei ich an dieser Stelle die beiden Gitarristen mal sehr lobend erwähnen muss, die beide ein wirklich heftiges Brett spielen, und sich oftmals auf sehr hohem Niveau duellieren. 
Bei „Shadow’s King“, das wieder sehr doomig und schleppend klingt, mischt die Band immer wieder mal leise Pianoklänge unter den Sound, was wirklich gut kommt. Außerdem liefert Sänger Anderhson hier seine beste und wirklich brillante Arbeit ab. Allerdings bleibt er hier auch immer einem Stil treu, was seinem Gesang wirklich zu Gute kommt. 

Es folgt das thrashige „Black Sparrow“, das nach mehreren Durchläufen zu meinem absoluten Fave auf diesem Album mutiert ist. Der immer wieder durch Breaks und Tempiwechsel aufgelockerte Song ist Live mit Sicherheit eine Bank, ebenso wie „Empty Eyes“, das von einem brachialen Riff eingeleitet wird, und ebenfalls einige thrashige Elemente aufweist. Gut gefallen hat mir hier auch die Kombination von den klaren Leadvocals und den growls der Backing Vocals. 
„Theruss’n Gaarak“ ist ein kurzes, 30 Sekunden andauerndes Intro, dass den fast acht Minuten langen Track „The Soulriver (The Six Passages)“ einleiten soll. Hier hauen SOULRIVER wirklich alles raus, was sie zu bieten haben, und der Track wechselt ständig die Tempi, klingt ansatzweise wie ein zu schnell gespieltes „Rhime Of The Ancient Mariner“ von IRON MAIDEN, hat auch ein ähnliches, akustischen Zwischenspiel, mit einem ähnlich gesprochenen Text. „Fallen Souls“ beschließt dann ziemlich unspektakulär, aber wenigsten mit einem geilen Riff ausgestattet, ein Album, dass Höhen und nicht ganz so hohe Passagen aufweist. 

Fazit: SOULRIVER können was, keine Frage. Wenn der Sänger sich mehr auf einen Stil beschränkt, und die Songs im einzelnen mal nur ein Strickmuster verfolgen, dann kommen die Songs richtig fett an und sorgen mit Sicherheit auch bei uns für strapazierte Nackenmuskeln. 
Eine, zumindest englischsprachige Homepage wäre übrigens für einen Sturmlauf über Europa wirklich von Vorteil.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out