Driver - Sons Of Thunder




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (47:48)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Heaven / Soulfood Music (26.09.08)

Bewertung: 4/10

Link: http://www.robrock.com

Hinter dem Bandnamen DRIVER verbirgt sich niemand geringeres als Rob Rock, einer der begnadetsten Rock/Metal Sänger unserer Zeit, und Produzenten Legende Roy Z, der unter anderem den Alben von JUDAS PRIEST, BRUCE DICKINSON, SEBASTIAN BACH oder auch HELLOWEEN den letzten Schliff gab. 
Eigentlich sollen DRIVER die Nachfolger Band der legendären M.A.R.S darstellen, die Mitte der achtziger Jahre mit ihrem einzigen Album „Project:Driver“ den Melodic Metal Markt aufmischten. Da aber über zwanzig Jahre dazwischen liegen, und von der Urbesetzung Rock, Aldridge, Sarzo und MacAlpine nur der Sänger übrig geblieben ist, steht diese Behauptung dann doch auf ziemlich wackeligen Beinen. 

Fünf der Songs von „Sons Of Thunder“ haben stammen von einer Demo, die Ende der Achtziger das Nachfolge-Album des DRIVER Debüts bereichern sollten, wurden aber für „Sons Of Thunder“ komplett neu eingespielt. Das sich darunter auch zwei Songs befinden, die Rob und Roy in der Zwischenzeit schon anderweitig unters Volk gebracht haben („I’m A Warrior“ von ROB ROCKs Soloalbum „Holy Hell“ und „Change Of Heart“, das Roy Z. BRUCE DICKINSON auf seinem „Balls To Picasso“ Album zur Verfügung stellte) sei ihnen verziehen. 
Die sieben neu geschrieben Tracks sind nur teilweise typische Rob Rock Songs, die ihm zwar auf die Stimmbänder geschrieben wurden, aber nicht immer wirklich rund klingen. Dafür ist  die Produktion sehr gelungen, aber das habe ich von einer Band, in der Roy Z. Gitarre spielt und die Produktion übernimmt auch nicht anders erwartet. 

„Fly Away“ stampft ordentlich aus den Boxen, fährt einem schön in die Glieder, und wird dabei von einem ziemlich fetten Riff angetrieben, der den Bang-Faktor schon mal ziemlich hoch hält. Ebenso verhält es sich mit „Hearts On Fire“, bei dem es sich nicht um ein HAMMERFALL Cover handelt. Stimmlich klingt Rob Rock im Chorus hier gelegentlich wie Ronnie James Dio, ohne an die Klasse des kleinen, großen Mannes heran zu kommen. 
Der Titeltrack „Sons Of Thunder“ ist die schnellste Nummer des Albums, bei dem Roy Z. auch mal mit schnellen Läufen richtig glänzen kann. Das im Midtempo Bereich angesiedelte „Never Give Up“ klingt mir persönlich zu poppig, und steht in Sachen Härte im krassen Gegensatz zur vorherigen Nummer. 
Und „Change Of Heart“ hätte ein toller Song werden können, wenn man die Version von Bruce Dickinson nicht kennen würde, bei dem das Stück um Klassen besser klingt, und trotz der balladesken Klänge noch Metal ist, was man hier nicht gerade sagen kann. Bei der DRIVER-Version fehlt eigentlich nur noch ein Gast Auftritt von Olivia Newton-John. „Dark World“ klingt dann schon wieder eher nach Melodic Metal, und der Refrain ist ein echter Ohrwurm, der einen nicht wirklich schnell wieder loslässt. 
Ganz oben sind DRIVER dann aber endgültig wieder mit „Winds Of March“ angekommen, das wirklich eine Melodic Metal Hymne vom Feinsten darstellt. 
Das Balladen auch besser klingen können stellen die „Jungens“ dann mit der Powerballade „Only Love Can Save Me Now“ unter Beweis, die trotz des heruntergeschalteten Tempos noch ordentlich rockt. Von Songs der Marke „Tears That I Cry“ hätte ich mir gerne mehr gewünscht, denn zusammen mit „Winds Of March“ sichert sich dieser Song das Prädikat „Highlight“ auf diesem Album. So sollte Melodic Metal klingen. 

Fazit: Im Großen und Ganzen muss ich feststellen, dass die Solo Alben von Rob Rock doch in einer höheren Liga spielen als „Sons Of Thunder“, das mir bei den meisten Songs einfach zu unmotiviert und irgendwie unrund klingt, und nur bei den genannten zwei Stücken wirklich glänzt. 
Erschwerend kam für mich noch hinzu, dass acht der zwölf Stücke auf der mir vorliegenden Promo-CD frühzeitig ausgeblendet wurden, und sich somit die Bewertung nur auf die ersten zwei bis maximal drei Minuten dieser Tracks bezieht. Raubkopieren kann man damit vielleicht ein Schnippchen schlagen, aber es erschwert den jeweiligen Schreibern doch erheblich, ein objektives Urteil zu fällen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out