Powerwolf - Lupus Dei




Stil (Spielzeit): Powermetal (43:29)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade / SPV (04.05.07)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.powerwolf.net/ 

 

POWERWOLF wäre ja nicht die erste Powermetal-Band, die sich er beliebten Düsteres-Mittelalter-Bibel-Gott-und-Teufel-Thematik bedient. Aber sie gehören wohl zu den wenigen, die dieses Konzept auch konsequent durchziehen. Schon auf den den Promopics präsentieren sich die Mannen vampierhaft geschminkt als ausgemachter Christenschreck. Die Tatsache, dass "Lupus Dei" teilweise in einer alten Kapelle und mit einem 30-köpfigen Chor aufgenommen wurde, dürfte es Kritikern wirklich schwer machen, hinter diesen Aktionen nur verkaufsfördernde Maßnahmen zu sehen.

Musikalisch darf man sich das dann so vorstellen: Kirchenorgel, Mönchsgesänge und lateinische Bibelzitate werden in einen großen Topf geworfen und anschließend mit typischen Powermetal-Elementen, z.B. melodischen Riffs, Doublebass und mehrstimmigen Refrains, kräftig gewürzt und abgeschmeckt. Der Gesang nimmt dabei eine Sonderrolle ein, denn Attila Dorn hat eine ungewöhnlich aggressive und, im Vergleich zu seinen Kollegen, relaitv teife Stimm, die sich sehr gut in die düstere, unheilsschwangere Atmosphäre passt. Obwohl sich diese durch das ganze Album zieht, kann man nicht von einem Konzeptalbum sprechen, vielmehr hat sich POWERWOLF diesen sakralen Touch einfach zum Markenzeichen gemacht. Das Paradestück dürfte damit ’Saturday Satan’ sein, das mit dem typischen Orgelintro erstmal Friedhofsstimmung schafft, um dann in ein wunderbar treibendes Riff der IRON MAIDEN-Machart zu münden bis der Zuhörer schließlich noch kräftig auf die Nuss bekommt. So oder ähnlich gestalten sich auch die restlichen Songs, freilich mit unterschiedlicher Dynamik. ’Vampires Don’t Lie’ etwa ballert aus vollen Rohren, während ’We Take It From The Living’ eher stampfend und marschierend durch die Lande zieht. Den größten Mitsingfaktor hat indes wohl ’Tiger Of Sabrod’. Kurzum: Gefangene werden nicht, aber auch gar nicht gemacht. Tja, bleibt noch zu sagen, dass bis auf die Röhre am Mikro der Rest der Band höchstens dadurch auffällt, dass er eben nicht auffällt. Soll heißen, Falk Maria Schlegel (Orgel), Charles Greywolf (Bass, Gitarre), Matthew Greywolf (Lead-Gitarre) und Stéfane Funèbre (Drums), machen ihren Job solide und ohne unnötige Schnörkel – Danke! Hoch anrechnen sollte man ihnen auf jeden Fall, dass sie von Kindergarten-Melodien, auf die in diesem Genre ja nicht ganz selten zurückgegriffen wird, weitgehend abgesehen  und den Hörer auch mit Solis nicht überstrapaziert haben.

Fazit:
Man hätte es kaum für möglich gehalten, was eine charakteristische Stimme und ein stimmiges Gesamtkonzept alles rausreißen können. Den Vorwuf, gleich wie alle anderen Powermetaller zu klingen, kann man POWERWOLF nicht machen und damit haben sie schon so gut wie gewonnen. Jetzt darf man gespannt sein, ob die fünf Teuflischen aus ihrer Eigenheit schöpfen können, ohne sich abzunutzen.