Erstmal zur Story hinter ’’Ziltoid The Omniscient’’. Die ist nämlich so beknackt, das sie fast schon wieder gut ist: Ziltoid, ein böser Außerirdischer, will die Erde zerstören, wenn wir Erdlinge ihm nicht „the ultimate cup of coffee“ liefern. Weil Devin Townsend dahinter weder einen tieferen Sinn noch irgendwelchen Ernst versteckt hat, bekommt das Ganze echten Unterhaltungswert.
Was den Ohrenschmaus angeht, verheißt die Info: „Die künstlerische Ausrichtung von ’’Ziltoid ...’’ in Worte zu fassen, dürfte sich in den kommenden Wochen zur größten Herausforderung für die schreibende Zunft entwickeln.“ Na Danke! Laut Herrn Townsend soll die Scheibe so klingen, als ob da ein Außerirdischer kräftig mitgemischt hätte. Das Problem dabei: Auch der STRAPPING YOUNG LAD-Gitarrist dürfte noch nie auf einen solchen gestoßen sein und kann damit selbst nur Vermutungen anstellen, was man auf Ziltoidia wohl unter Metal versteht. Zu folgenden Ergebnissen, ist der Mann gekommen: Lasergun-Keyboards, schräge Töne bzw. Harmonien und brutalstes Schlagzeug-Geknüppel.
Die Story darf man hier nicht ernst nehmen, die Musik dahinter aber schon. Auch auf die Gefahr hin, jetzt als Spießer o.ä. verschrien zu werden, ich kann mit ’’Ziltoid The Omniscient’’ einfach nichts anfangen. So gut Devin Townsend an all den Instrumenten ist, die er höchst persönlich und alleine eingespielt hat, dieses infantile Keyboard-Gedudel und die musikalischen Wutausbrüche, die den guten Ziltoid ab und an mal befallen, wirken ziemlich willkürlich eingebaut. Das Schlagzeug aus der Konserve hält sich zudem viel zu oft an die Gitarrenspur. So etwas passiert nun mal, wenn man vom Einspielen bis zum Mastern alles alleine im eigenen Keller macht. Diese Tatsache ist dem Kanadier natürlich hoch anzurechnen, aber dass man sich die Aufgaben in einer Band in der Regel teilt, hat schon einen guten Grund. Beim nächsten Mal würde ein bisschen Unterstützung von Außen nicht schaden.
Fazit:
Nur für Erdlinge mit strapazierbaren Geschmacksnerven geeignet. Aber wer weiß, wenn man ’’Ziltoid The Omniscient’’ in den Orbit strahlt, lässt sich vielleicht eine große Fangemeinde aufbauen.
Stil (Spielzeit): Metal (53:50)
Label/Vertrieb (VÖ): InsideOut / SPV (18.05.07)
Bewertung: 5/10