Link: http://www.broadmoor.dk
http://www.myspace.com/broadmoordk
BROADMOOR stammen zwar aus dem Norden, allerdings nicht aus dem Vorzeigeland für Metal, Finnland, sondern aus Dänemark. Das hindert unsere nordischen Nachbarn allerdings nicht daran, mit ihrem Debütalbum „By The Water" eine ordentliche Portion Melancholie zu versprühen und eine durchaus beeindruckende Duftmarke zu hinterlassen.
Auf dem Infozettel ist zu lesen, dass BORADMOOR für Fans von IN FLAMES, NEVERMORE und EVERGREY seien. Das stimmt nur bedingt; IN FLAMES-Einflüsse kann ich überhaupt nicht ausmachen und NEVERMORE schimmern nur ein klein wenig durch. Am ehesten erinnern die Dänen tatsächlich an EVERGREY; der Stil ist mit sehr melodischem Power meets Prog Metal ziemlich gut umschrieben. Die Gitarrenharmonien von Lars Vinther und Signar Pedersen klingen äußerst gelungen, neben melodischen und wirklich virtuosen Soli können die beiden aber auch ordentlich riffen. Das Keyboard (bedient von Ulrik Vesti) spielt eine nicht zu verachtende Rolle im BROADMOOR-Sound, kleistert die Songs aber nicht zu. Vesti setzt eher auf unterstützende Piano-Passagen. Sänger Soren Hoff verfügt über eine variable, angenehm zu hörende, in den hohen Lagen aber nicht immer hundertprozentig sattelfeste Stimme. In mittleren Stimmlagen besitzen die Vocals aber gehörig Power; Hoff gehört definitiv zu der Gruppe guter bis sehr guter Sänger und erinnert stellenweise etwas an Jorn Lande.
Die Kompositionen sind gerade zu Beginn des Albums sehr stark, besitzen eingängige Refrains und Melodien, Melancholie, aber auch gehörig Druck - dafür sorgt der ansprechende, sehr erdig produzierte Sound, der den Gitarren sehr viel Raum lässt. „Butterfly" erinnert anfangs etwas an NEVERMOREs „Sentient 6", wechselt dann aber zu einem druckvollen, abwechslungsreichen Song, der fast nahtlos in das flotte „Ascension" übergeht. Gegen Ende wird das Album leider schwächer, aber der starke Eindruck bleibt.
BROADMOOR verzetteln sich nie in komplexen Passagen, zeigen aber trotzdem, was für fabelhafte Musiker sie sind. Für ein Debüt klingt „By The Water" stellenweise fast schon erschreckend gut. Fans von melancholischem, melodischem und abwechslungsreichen Power und Prog Metal sollten dem Debüt der Dänen unbedingt eine Chance geben!
Stil (Spielzeit): Power/Prog Metal (51:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (Dezember 2008)
Bewertung: 7/10
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...