Stil (Spielzeit): Metal (46:03)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Metal Heaven / Soulfood Music (27.02.09)
Bewertung: 9,5/10
Link: http://www.burningpoint.net
BURNING POINT wurden 1999 in Oulu / Finnland gegründet, und obwohl gerade dort die Konkurrenz riesig ist, schafften sie es mit nur einer Demo-CD direkt ein bekanntes deutsches Metal Label auf sich aufmerksam zu machen, für das sie 2001 ihr Debütalbum „Salvation By Fire" und 2003 den Nachfolger „Feeding The Flames" einspielten.
Wie so oft sorgten aber rechtliche Probleme, die nicht mehr außergerichtlich geregelt werden konnten dafür, dass sie ihren Vertrag bei dem Label verloren.
Trotzdem schafften sie es ohne Label auf die Billings der großen Festivals wie das Tuska Metal Festival in Finnland oder das Sweden Rock Festival.
Danach wurde es etwas ruhiger um die Band, und zwischen 2004 und 2006 gab es mehrere Wechsel im Line Up. Eine weitere eingespielte Demo-CD verschaffte ihnen aber wiederum sehr schnell einen Deal, und 2007 erschien das sehr starke Album „Burn Down The Enemy", welches von der internationalen Presse durchweg mit sehr positiven Resonanzen bedacht wurde.
In der Besetzung mit Pete Ahonen (guitar/vocals), Pekka Kolivuori (guitar), Jukka Jokikokko (bass), Pasi Hitula (keyboards) und Jussi Ontero (drums) begannen BURNING POINT im Frühling 2008 mit den Arbeiten zu ihrem neuen Album „Empyre", auf das es letztendlich zehn Tracks und ein Intro geschafft haben. Und diese zehn Tracks haben es definitiv in sich. Hat mich der Vorgänger „Burn Down The Enemy" schon begeistert, setzen die fünf Finnen mit „Empyre" ganz locker noch einen drauf, was sich vor allem in den Arrangements der Songs widerspiegelt, die eine nahezu perfekte Symbiose von Härte und eingängigen Melodiebögen an den Tag legen.
Nach dem gelungen Intro, in welchem der Soundtrack des Films „Der Pate" verwendet wurde, folgt mit dem Titeltrack „Empyre" sofort die erste kleine Metal-Hymne, der vor Breaks nur so strotzt und bei dem Sänger, Hauptsongwriter und Gitarrist Pete Ahonen sofort deutlich macht, dass er auch stimmlich im Vergleich zum Vorgänger mächtig zugelegt hat, wobei die Gesangsleistung auf „Burn Down The Enemy" ja schon wirklich nicht schlecht war. Mit einem seht schleppenden Beat geht es bei „Manic Merry-Go-Round", der es einem wirklich schwer macht, ruhig sitzen zu bleiben. Auch der Refrain geht wieder direkt ins Ohr und bleibt schon beim ersten Durchlauf hängen, was übrigens für fast alle Tracks auf „Empyre" gilt, die sich wie kleine Lemminge einer nach dem anderen in die Gehörgänge stürzen.
„Face The Truth" ist dann der schnellste Song des Albums, bei dem sich BURNING POINT an keinerlei Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, aber trotzdem mit leichten Tempiwechseln und wieder einmal geschickt platzierten Breaks vom reinen Geschraddel meilenweit entfernt sind.
Die Stärken von BURNING POINT liegen aber eher bei den treibenden Beats, was sie im weiteren Verlauf mit unter anderem mit „Fool's Parade", „Walls Of Stone", der wirklich fetten Metal Hymne „Sacrifice" oder dem leicht düsteren „Cruel World" eindrucksvoll unter Beweis stellen. Etwas ruhiger lassen sie es zwischenzeitlich mit der Power Ballade „Was It Me" angehen, aber nicht weniger eingängig, was die Melodie und die Dynamik angeht.
Und wo viele Bands bei ihren Veröffentlichungen leicht schwächeln, nämlich den letzten Songs eines Albums, legen BURNING POINT mit „Blinded By The Darkness" und „Only The Wrong Will Survive" noch mal zwei richtige Pfunde nach.
Fazit: „Empyre" ist jetzt schon eines der Metal-Highlights dieses Jahres, weil die Finnen es einfach perfekt verstehen, eingängige Melodien in ein fettes Metal-Korsett zu packen, und mit ihren intelligenten Arrangements, perfekt platzierten Breaks und messerscharfen Soli nicht eine Sekunde Langweile auf ihrem Album zulassen. Daher kann als Anspieltipp eigentlich jeder Song des Albums herhalten. Wer hier nicht zuschlägt, ist selber Schuld. Pflichtkauf für alle Melodic Metal Fans.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out