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Als WOLF vor ein paar Jahren „Evil Star" veröffentlichten, hat mich diese Scheibe total umgehauen. Auch heute noch höre ich mir den Longplayer gerne an, und mit „Don't Fear The Reaper" (im Original von BLUE ÖYSTER CULT) haben die Schweden eine meiner Lieblings-Coverversionen eingezimmert.
Warum das letzte Album „The Black Flame" an mir vorbei gegangen ist, kann ich leider nicht sagen - es wird ein Fehler gewesen sein, den es schnellstmöglich nachzuholen gilt, denn auch Album Nummer fünf, „Ravenous", ist eine unglaublich begnadete Scheibe geworden.
Bereits der Einstieg von „Speed On" macht mit seinen wunderbaren Leads, fetten Riffs und donnerndem Bass alles, aber auch wirklich alles richtig und klingt wie eine Mischung aus besten IRON MAIDEN- und JUDAS PRIEST-Zitaten. Dazu gesellt sich der Gesang von Niklas Stalvind (übrigens dem einzigen verbliebenen Gründungsmitglied des einstigen Trios), der erneut gekonnt zwischen hohem Gesang und gemäßigterem Stimmbandeinsatz pendelt. Im Anschluss gibt es mit „Curse You Salem" einen WOLF-typischen Banger mit mächtigem Refrain, bevor es mit „Voodoo" schleppend und düster weiter geht (für die Gitarrenlinie hätten IN FLAMES auf ihren letzten beiden Alben getötet). „Hail Caesar" bietet mit seinen melodischen Leads und galoppierenden Gitarren wieder typischen WOLF-Stoff. „Ravenous" haut in die gleiche Kerbe, wartet aber mit einem flotten, eher untypischen Refrain auf, während „Mr. Twisted" verdammt fett aus den Boxen donnert. „Love At First Bite" stellt danach mit seinen Gitarren, Stalvinds eindringlichem Gesang und der diabolischen Atmosphäre eines der Highlights auf „Ravenous" dar. Die letzten vier Songs, darunter der garantiert live bestens funktionierende Mitgröler „Whisky Psycho Hellions", stehen dem Rest in kaum etwas nach.
„Ravenous" ist übrigens strikt balladenfreie Zone, nur zu Beginn und am Ende von „Blood Angels" kann man kurz unverzerrten Gitarren lauschen. Für die Produktion zeichnet sich übrigens kein Geringerer als BRUCE DICKINSON-Intimus Roy Z. verantwortlich, der den Schweden einen im Vergleich zu den Vorgängern minimal moderneren, aber ungeheuer knackigen Sound auf den Leib geschneidert hat. Bassist Anders Modd steht deutlich im Vordergrund, wodurch der Klang sehr basslastig ist. Die Gitarrenarbeit ist zu jeder Sekunde überzeugend; generell klingt „Ravenous" sehr live und springt einen direkt an.
Keine Frage, die oftmals als die „schwedischen IRON MAIDEN" titulierten WOLF haben mit „Ravenous" einen Kracher abgeliefert, der keine Wünsche übrig lässt und die besten Momente des traditionellen Metal ins Jahre 2009 überträgt. Jeder Song ist ein Volltreffer, und es wäre absolut schade, wenn dieser Band so langsam nicht mal großer Erfolg beschieden würde. Ganz große Klasse!
Stil (Spielzeit): Heavy Metal (47:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (20.02.09)
Bewertung: 9/10
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...