Neuntöter - s/t

Link(s): http://www.neuntoeter.com
Der NEUNTÖTER ist eine Vogelart aus der Familie der Würger, die ihre Beute gerne auf Dornen aufspießt, also nicht gerade freundliche Vögelchen sind. NEUNTÖTER heißt aber auch eine Band aus Deutschland, die das nette Flattervieh auch gleich auf das Cover ihres selbstbetitelten Debüts gepackt hat.

Geboten wird auf der ersten CD düsterer, brachialer Rock/Metal mit deutschen Texten und Orchestrierungen. 16 Songs lang (inklusive Intro und Outro) wird dem Hörer eine Mischung aus Neue Deutsche Härte-Elementen (Gott, was für eine bescheuerte Stilbezeichnung, aber das trifft es trotzdem), Violine und Effekten kredenzt, in denen Steffen Brückner düster und abwechslungsarm vor sich hin singt. Anleihen an Bands wie RAMMSTEIN oder MEGAHERZ sind zu erkennen, aber der Qualitätsunterschied zwischen der Musik und den schwer verständlichen Texten zu den großen Vertretern dieser Richtung ist ziemlich groß. Der Sound ist für eine Eigenproduktion ok, aber die CD ist mit 16 Songs völlig überladen und eindeutig zu lang geraten. Mit brachialeren Gitarren und gebündelten Ideen hätte „Neuntöter" locker ein oder anderthalb Punkte mehr bekommen können, hier wurde eindeutig Potenzial verschenkt.

Für beinharte WEISSGLUT- oder MEGAHERZ-Fans könnte sich ein Probedurchlauf lohnen, ich persönlich kann „Neuntöter" nicht das Meiste abgewinnen. Mir klingt die CD zu unausgegoren, es fällt der Band schwer, den Zuhörer bei der Stange zu halten. Kein übler Einstieg, aber definitiv nicht essentiell. Bin mal auf die ersten Kommentare gespannt, die das garantiert anders sehen werden...