BLACKBEARD - G.O.D. sind eine der wenigen Bands, die ich erst mal so gar nicht verstehe. Zugeführt wird mir eine Platte mit einem ansprechendem Cover und dem Titel „Drunk & Bad". Ich erwarte also irgendwas mit Piraten und am besten mit Rock.
Den Startschuss gibt ein hektisches „The Devil And The Mandolin", welches so schnell vorbeihuscht, dass man es kaum greifen kann und dann noch eine unverschämte Launigkeit transportiert, die mich weder an „drunk" noch an „bad", sondern eher an Sesamstraßen-Aufklärsongs erinnert. Danach folgt ein sonor gesungenes und eher gediegenes Stück, ähnlich einer OOMPH! Ballade, immer noch keine Piraten... Könnte man aber als mittelmäßiges Gothicstück durchgehen lassen. Und genau in diesem Moment macht es „Klick" bei mir – G.O.D! Ach so, das sind GARDEN OF DELIGHT, das ist doch eine gestandene Gothic Rock Band, die sich jetzt (wie eine wirklich aufwendige Recherche ergab) schon längere Zeit dem Thema Piraten widmen.
Mittlerweile bin ich beim „Celtic Gypsy Dance" angekommen, einem instrumentalen Trommelstück mit Dudelsack. Nicht, dass der Gesang störend gewesen wäre, aber das Stück gefällt und hat tatsächlich eine schöne Atmosphäre, wenn auch etwas kurz geraten. Es soll aber nicht das einzige Trommelstück bleiben auf „Drunk&Bad".
Die Platte zeigt sich dann doch noch überraschend vielfältig und kombiniert lockere Folk Rock Elemente mit einer gewissen Seemannsromantik (Akkordeon geht einfach immer!), Streicherarrangements, Country und Gothic Rock – das hat schon was und ist hervorragend glasklar produziert. Immer am Thema Seeräuber entlanghangelnd fischen BLACKBEARD - G.O.D. noch zahlreiche andere Genres aus dem Ozean der Musik und haben tatsächlich erfolgreich zusammengebracht, was eigentlich nicht zusammengehört. Jetzt ist noch die Frage, welche Zielgruppe damit getroffen wird und zu welchem Anlass man das am besten auflegen kann. Aber Scheuklappen sind hier auf jeden Fall nicht an Bord und die Spielfreude der Mannschaft sei hiermit bestätigt.