Alpha Tiger - Beneath The Surface ^Tipp

ALPHA TIGER zeigen sich außerdem ansprechend dynamisch, wie sich das für eine junge Band auch gehört. Der hohe Gesang von Stephan Dietrich muss einem schon liegen, aber wer in diesem Genre wildert, wird damit zurechtkommen. In den gedrosselten, gesetzteren Momenten gefällt mir der Gesang nicht so gut. Der Bass hätte mir in den neun (plus ein Intro) Songs etwas dominanter klingen können, denn was Dirk Frei da auf den drallen Saiten zupft, ist enorm. Gleiches gilt für die zweifachen Gitarrenläufe, die praktisch jedem Lied das Krönchen aufsetzen. Stellenweise rasen Alexander Backasch und Peter Langforth schwindelerregend schnell übers Griffbrett, aber so muss das ja im Speed Metal.

Die Texte sind dem Genre angepasst und stellen für mich eine kleine Schwachstelle dar. Den Vergleich mit Bands wie IRON MAIDEN könnte man nur halten, wenn auch die Texte authentisch aus dem Bauch klingen, das fehlt mir noch. Auch wenn die Texte inhaltlich nicht schlecht sind, aber sie leben noch nicht richtig.

Ansonsten überzeugt „Beneath The Surface" mit einem schönen klaren Sound, der die Gitarren auch auf Dauerfeuer sehr gut abbildet und angenehm frisch klingt. Mir gefallen die Stücke am besten, bei denen man Mähne schütteln und Bier verschütten kann. Ob man jetzt das grob startende „The Alliance" nimmt, das absolute Riffgewitter beim Titeltrack „Beneath The Surface" oder den grandios knarzenden Rausschmeißer mit dem Hammerrefrain namens „We Came From The Gutter": ALPHA TIGER stellen die Gitarren immer in den Vordergrund und das ist auch gut so. Im Vergleich zu ähnlichen Bands wie bspw. STEELWING, haben ALPHA TIGER kompositorisch einen großen Schritt nach vorne gemacht und fast ausschließlich schnellzündende Metalsongs mit einem Extra an Melodien eingespielt. Das verdient weitaus mehr, als anerkennendes Kopfnicken. Ob Retrozug oder nicht, hier siegt Qualität vor Schubladendenken!