Was HIGHLORD hier mit ihrem aktuellen Album "The Warning After" präsentieren, kann man durchaus als amtlichen Heavy/Speed Metal mit eindeutig südländischer Prägung bezeichnen. Kein Wunder, stammen die Herren doch aus Italien, und so fühlt man sich als Hörer - zumindest was die Gesangsmelodien angeht - ein wenig an Bands der Marke DARK MOOR erinnert.
Dazu sollte man erwähnen, dass Sänger Andrea "Andy" Marchisio ein verdammt guter Vertreter seiner Zunft ist. Ebenfalls hervorzuheben ist die Gitarrenarbeit auf diesem Album. Es gibt tolle Riffings und Soli, die nicht nur als Lückenfüller dienen, sondern von der besonderen Spielfreude von Gitarrist Stefano "Sted" Droetto zeugen. Die Drums und der Bass tun mit ihrem druckvollen Spiel ihr Übriges, um die Scheibe aufzuwerten.
Textlich bewegen sich HIGHLORD in Fantasygefilden, wo einsame Krieger die Mächte des Bösen bekämpfen. Wer auf solche Klischees steht, wird sicher seine helle Freude daran haben. Andere können sich dann ja mehr auf die wirklich gutklassige Musik konzentrieren. Auf "The Warning After" finden sich zehn Songs mit Ohrwurm- und Mitsingqualitäten, größtenteils in einem angenehm flotten Tempo, jedoch sind auch für Balladenfreunde zwei Stücke zum Träumen dabei.
Trotz allem muss man sagen, dass hier nichts wirklich Neues auf die Metalgemeinde losgelassen wird. Die wirkliche Eigenständigkeit, die jede Band unverwechselbar machen sollte, ist hier noch nicht ganz zu erkennen. Aber wir sollten vielleicht abwarten, was da noch kommt. Heavy Metal-Fans kommen jedenfalls ganz auf ihre Kosten und machen beim Kauf garantiert keinen Fehler.