Stil (Spielzeit): Power Metal (23:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (2007)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.elvenpath.com
Nein, früher war nicht alles besser – aber vieles, vor allem musikalisch. ELVENPATH aus Frankfurt haben sich dieses Motto zu Herzen genommen und präsentieren auf ihrer 3-Track-Promo „Spyrol“ klassischen Power Metal alter Schule mit allem, was dazugehört.
Der Opener „Burning Skies“ zeigt dann auch gleich, was man im Folgenden zu erwarten hat. Eingeleitet von einem sehr amtlichen Schrei legen die Hessen los und feuern von Beginn an eine ordentliche Riff-Breitseite ab, die an GAMMA RAY oder STORMWARRIOR erinnert. Wirklich nicht von schlechten Eltern, zumal es durchaus von Mut zeugt, ein fast 8minütiges Stück an den Anfang zu setzen. Als Uptempo-Nummer gestartet, geht’s dann nach einem kurzen Akustikbreak ins getragene Mittelstück, wo die beiden Gitarristen sich richtig ins Zeug legen können, bevor sie auf die (wiederum schnelle) Zielgeraden einbiegen. Insgesamt ein klasse Anfang!
Bei den Gitarrenläufen des folgenden „Priests of War“ meint man förmlich, die eisernen Jungfrauen als Geistgestalten im Hintergrund stehen zu sehen, während der Rest des Songs einige Anleihen bei JUDAS PRIEST nicht verleugnen kann. Aber man soll sich ja an den Besten orientieren und das schaffen Elvenpath locker. Natürlich bleibt bei solcherlei Songstrukturen die Eigenständigkeit immer etwas auf der Strecke, aber was solls – man nickt gefällig mit dem Kopf und das ist erstmal die Hauptsache.
Die abschließende knapp 10minütige Halbballade „Northern Son“ ist dann mein persönlicher Favorit auf „Spyrol“: nicht nur Gänsehaut pur, sondern auch eine musikalische Ehrerbietung vor BATHORY – etliche Songtitel der schwedischen Viking-Metal-Väter sind im in den Lyrics verarbeitet – und ein Requiem für den viel zu früh von uns gegangenen Quorthon. Und der wird aus Walhalla sicherlich gnädig auf das herunterschauen, was da zu seinen Ehren komponiert wurde.
Insgesamt ist „Spyrol“ ein deutliches Ausrufezeichen und ein Vorgeschmack dessen, was wir von der Band noch erwarten können. Einzig die Gesangsleistung von Tim fällt gegenüber der Instrumentalfraktion noch ein wenig ab. Ich würde mir für folgende Outputs der Band wünschen, dass er noch ein bisschen mehr „Schmackes“ in den Gesang packt, ein bisschen mehr aus sich rausgeht. Dass er es draufhat, zeigt er zwischendurch immer wieder deutlich. An den Screams gibt’s zum Beispiel nichts auszusetzen und auch in den hohen Tonbereichen wandelt er sicher – leider eben für meinen Geschmack noch etwas zu sparsam.
Inzwischen ist auch das dazugehörige Album erschienen und falls die restlichen Songs gegenüber dem Promo-Material nicht abfallen, sollte man die Gelegenheit nutzen, für kleines Geld an wirklich gut gemachte Mucke zu kommen.
Fazit: 3 Tracks, die Lust auf mehr machen!