Der Bandname MINORITY SOUND ist gut gewählt, denn Musik in dieser Art und Weise habe ich tatsächlich bis jetzt noch nicht gehört. „The Explorer" vereint futuristische Elektroklänge im hitzigen Industrialmarschtakt, gepaart mit Growls und einigen klaren Einschüben. Sich „Cyber Metal" auf die Fahnen zu schreiben, ist absolut passend.
Grundsätzlich ist es löblich, Dinge zu kombinieren, die auf den ersten Blick nicht zusammen gehören. Vieles klappt auch schon auf „The Explorer", ein bissiger Schrei kann treibenden Beats noch zusätzliche Dynamik verleihen („Binary Child") und klingt durchaus interessant. Allerdings kann ich mich nicht wirklich damit anfreunden, dass ein Raumschiff auf meinem Metalkonzert landet und Major Tom aussteigt. Auf Dauer reißen mich MINORITY SOUND somit nicht wirklich mit, auch wenn der Ansatz ein interessanter ist.
Eine etwas düstere Atmosphäre und weniger Hektik hätten „The Explorer" gut getan. „Load Of Destruction" schwankt zwischen sehr gut und unterirdisch, auf Klargesang zur Warp-Geschwindigkeit hätte ich hier verzichtet, da sich MINORTIY SOUND damit selbst ausbremsen und dem Hörer hier einfach zu viel zumuten. Das Titelstück „The Explorer" kommt schon etwas tanzbarer und konsequenter daher, in der Gothic Disco könnte dieser stampfende Bastard durchaus Anhänger finden. Im Vergleich zu einigen anderen rasanten Songs lassen MINORITY SOUND dieses Stück deutlich mehr atmen und können so weitaus mehr Atmosphäre transportieren. „Zealots" startet mit einem langsamen Aufbau, leider bleibt das große Finale aus und der Funke wird im Keim erstickt.
MINORITY SOUND servieren auf „The Explorer" also viele gute Ansätze für eine neue Richtung, aber so richtig überzeugend und ausgegoren wirkt keiner der Songs auf mich. Das liegt zum einen an einer gewissen Hektik und zum anderen daran, dass MINORITY SOUND die Macht der Computer nicht konsequent genug ausnutzen.