Skull Fist - Chasing The Dream

Skull Fist - Chasing The Dream
    Heavy Metal

    Label: NoiseArt Records
    VÖ: 10. Januar 2014
    Bewertung:8/10

    Offizielle Seite


Mit „Chasing The Dream“ steht zum Anfang des Jahres ein Album ins Haus, auf das ich sehnlichst gewartet und in welches ich auch so einige Hoffnungen gesetzt habe – sind SKULL FIST doch eine der vielversprechendsten jungen, traditionellen Metalbands der letzten Jahre. Wer die Liveshows der Kanadier besucht, Interviews gelesen oder die Socal-Media Präsenzen ausgecheckt hat, weiß, dass die jungen Herren mit scheinbar unerschöpflichem Eifer, voller Elan und mit einer Prise Wahnsinn an die ganze Sache herangehen, dass man sie einfach ins Herz schließen muss.

Wie schon sein Vorgänger strotzt „Chasing The Dream“ nur so vor Spaß und Authentizität, tendiert aber noch mehr Richtung Hardrock und Songs der Marke „Commit To Rock“ vom ersten Album, die etwas eingängiger und fröhlicher sind. Dazu passt auch die Produktion, die das Schlagzeug ziemlich voll und die Gitarren drückend gestaltet. Soweit alles im Lot, doch als beim Opener „Hour To Live“ der Gesang einsetzt, wandern die Augenbrauen erstmal gen Haaransatz. Was ist denn hier passiert? Jackie Slaughters Gesang klingt seltsam glatt poliert (was nicht nur daran liegen kann, dass er weiter in den Vordergrund gemischt wurde).

Nachdem dieser „erste Schock“ jedoch erst einmal verdaut ist und man sich nach ein paar Durchläufen an die Art der Produktion gewöhnt hat und sich dem Songmaterial an sich widmen kann, muss man feststellen, dass es SKULL FIST geschafft haben, neun tolle Heavy Metal/Hardrock Hymnen zu schreiben. Das coole „Sign Of The Warrior“ ist dabei jedoch kein ganz neuer Song – er stand bereits auf der 2011er „Heavier Than Metal“-EP. Besonders herausragend sind der unglaubliche Ohrwurm „Bad For Good“, der melodische Titeltrack oder „Mean Street Rider“. Interessante Info zu letzterem: Im Intro hört man die Aufnahme von Sänger/Gitarrist Jackie, in der er sich mit dem Skateboard hinpackt und sich das Genick bricht (!). Um ein Haar wäre es also nie zur Veröffentlichung von „Chasing The Dream“ gekommen.

Trotz des starken Songmaterials enthalten die 36 Minuten jedoch auch einige Stellen, an denen SKULL FIST mit ihrer Instrumentalarbeit nicht richtig auf den Punkt kommen, was jedoch ein verchmerzbares Manko ist, das keinen Fan von echtem Heavy Metal vom Kauf abhalten sollte.