Für eine Newcomerband sind drei Jahre zwischen dem ersten und dem zweiten Album eine verdammt lange Zeit, und auch einen Sängerwechsel steckt manch junge Band nicht ohne weiteres weg. THAUROROD haben sich jedoch aufgerafft und stellen nun, nach ihrem 2010er Debüt (dem drei EPs vorausgingen), ihr neues Album "Anteinferno" vor.
Wer den Vorgänger gehört hat, weiß, was ihn erwartet: eine ordentliche Portion Power Metal, der die Geschwindigkeit von DRAGONFORCE mit den Melodien von Bands wie STRATOVARIUS und SONATA ARCTICA kombiniert. Im Vergleich zum Debüt fällt hier als erstes der Sängerwechsel auf. Während sein Vorgänger noch mit einer raueren Stimme punkten konnte, und aus Songs wie „Shadows And Rain“ unfassbare Ohrwürmer machte, schlägt Neusänger Andi Kravljaca in eine ganz andere Kerbe. Die hohe, im ersten Moment gar weiblich anmutende Stimme passt einerseits zwar zur Musik wie Arsch auf Eimer und trifft auch ohne Probleme alle Töne, andererseits vermisst man beim Hören das ein oder andere Mal etwas Dampf hinter den Stimmbändern – aber es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen, und was nicht ist, kann ja noch werden.
An der handwerklichen Arbeit der sechs Finnen kann man fast nichts bemängeln – alles ist präzise gespielt und Fans der oben genannten Einflüsse werden „Anteinferno“ sicher nicht im Regal verstauben lassen. Wenn man allerdings STRATOVARIUS' „Hunting High And Low“ oder ähnliches im Hinterkopf hat, wünscht man sich hier und da ein paar griffigere, epischere Melodien mehr – Die DRAGONFORCE Fangemeinde mag das vielleicht komplett anders sehen. Auf jeden Fall sollte man Songs wie dem Ohrwurm-Opener „Planet X“, dem mächtigen „Heart Of The Lion“ (in Zukunft gern mehr in diese Richtung, Jungs!) oder dem epischen Rausschmeißer „Riders Of The Shires“ eine Chance einräumen und die Augen aufhalten, was mögliche Live-Präsenzen angeht. Denn eine starke Show abliefern können die Jungs allemal.