Nachdem man in den Jahren nach der Gründung vier EPs veröffentlicht hat, die alle mit sehr positiven Kritiken bedacht wurden, sowie etliche Support Jobs unter anderem für SISTER SIN und DREAM EVIL gespielt hatte, war es jetzt endlich soweit, den ersten Longplayer aufzunehmen.
Das Baby hört auf den Namen „Let Them Burn" und beinhaltet zehn Songs. Was man nach dem ersten Song „Judas Kiss" sofort feststellen kann, ist die Tatsache, dass es hier wesentlich heftiger zugeht, als zum Beispiel bei JADED HEART. Johan Fahlberg ist wirklich ein begnadeter Sänger, der hier unter Beweis stellt, dass er durchaus auf mehreren Hochzeiten tanzen kann, ohne sich selbst zu kopieren. Stilistisch präsentieren sich DENIED als Mischung aus Heavy Metal mit gelegentlich eingestreuten Thrash Anleihen, die aber eher sparsam eingesetzt werden.
Die Schweden spielen immer wieder mit unterschiedlichen Tempi, krachen brachial nach vorne wie bei „Judas Kiss" oder „Constant Rage", oder setzen bei Headbangern wie „Dead Messiah" auf eher treibende Beats. Bei den ersten Klängen von „Lesser Son" habe ich sofort an PANTERA denken müssen, wohingegen „Garden Of Stone" eher ruhig und melancholisch startet, um seine ganze Power in einem sehr schleppenden Rhythmus zu entfalten. Der Gitarrensound klingt aber öfter als nur auf „Lesser Son" nach Dimebag, was hier als absolut positive Aussage zu deuten ist.
Das Album wurde von Fredrik Folkare (UNLEASHED) gemischt, für das Mastering war Rickard Sporrong verantwortlich. Der Sound ist mehr als fett, klingt enorm druckvoll und fast wie live eingespielt, womit er wie angegossen zu den zehn Tracks passt. Neben Johanns Gesang gefällt mir besonders die Gitarrenarbeit von Andreas und Chris, die nicht nur durch ihre teilweise schwindelerregenden Soli brillieren und sich als Gitarrenduo offensichtlich gesucht und gefunden haben. Auch wenn es ja schon ein paar EPs gibt, ist „Let Them Burn" das Album-Debüt der Schweden, und auf dem Level darf man auf weitere Schandtaten gespannt sein. Wenn ich überhaupt etwas zu mäkeln finde, dann ist es die kurze Spielzeit von nur knapp über einer halben Stunde.
Fazit: Auch wenn „Let Them Burn" von DENIED mittlerweile schon ein paar Monate auf dem Buckel hat, gehört dieses Review einfach hierher. Die Band, die sich über Jahre zusammengefunden hat und aus Musikern besteht, die sich im Grunde nichts mehr beweisen müssen, hat zehn wirklich fette Metalsongs am Start, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Johan Fahlberg gehört für mich nicht erst seit seinem Engagement bei JADED HEART zu einer festen Größe in der Sängerszene und auch mit DENIED zeigt er, wie großartig er seine Stimme an den Sound einer Band anpassen kann. Wer die Jungs noch nicht kennt, sollte sich als Anspieltipp „Judas Kiss", „Seven Times Your Sin" oder „Until The End Of Time" reinziehen. Ich denke, alles Weitere ergibt sich dann quasi von ganz alleine.
DENIED wurden im Jahr 2003 von Gitarrist Andreas Carlsson in Schweden gegründet. Und obwohl Andreas kein unbeschriebenes Blatt in der Szene war, dauerte es ganze zehn Jahre, bis sich ein stabiles Line Up zusammen gefunden hat. Nach und nach kamen Drummer Pete Dolls (2005), JADED HEART Sänger Johann Fahlberg und Ex-OPETH Gitarrist Chris Vowden (beide 2009) zur Band. Als letztes Mitglied schloss sich Bassist Fredrik Isaksson (THERINON und GRAVE) im Jahr 2011 DENIED an.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out