Ursprünglich gründete sich die Band im Jahre 1988 unter dem Namen „Milzbrand" und spielte, wie man schon erahnen kann, Deutschpunk. Recht schnell wurde aber klar, dass man sich eher in Richtung Heavy Metal bewegen will. Und das hört man auch deutlich auf „First Audience". Musikalisch bewegt man sich auf sehr klassischem Metal-Territorium, als Vergleiche bieten sich frühe IRON MAIDEN und SAXON-Scheiben an, genauso wie die etwas unbekannteren OVERDRIVE.
Nach kurzem Intro geht der Opener „The Last Years" kräftig stampfend los, gefolgt vom langsameren „How many Tears", der eine eingängige Hook vorweisen kann.
Ziemlich cool kommt dann der Song „Dreams are gone" rüber, der sich mit dem Problem Träume verwirklichen contra Geld verdienen, um die Familie zu ernähren, auseinandersetzt. Der Text ist einfach, aber ehrlich und auf den Punkt gebracht. Dazu schnörkelloser Metal. Das passt gut zusammen.
Auf „Circle Of Doom" und „Dogs Of War" zeigt uns der Frontmann dann auch mal, dass er auch die höheren Töne gut treffen kann. Leider ist die Produktion, Demo gemäß, nicht so sehr druckvoll, was gerade beim Gesang etwas schade ist. Auch die Gitarren sind hier und da etwas matschig und kommen recht undifferenziert aus den Boxen gewabert.
Zum Abschluss hauen MORBID JESTER dann mit „The Storm" den wohl stärksten Track des Albums raus. Der Gesang kommt kraftvoll und energetisch vorgetragen daher und die Männer an den Gitarren spielen eingängige Riffs, die von einer treibenden Rhythmusabteilung begleitet werden. Der Refrain hat durchaus Ohrwurmpotential. Sehr coole Angelegenheit.
„First Audience" ist alles in allem ein durchaus gelungenes Werk, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich dabei ursprünglich „nur" um ein Demo handelte. Es wird hier das Rad zwar nicht neu erfunden, aber das was geboten wird, ist wirklich solide und für Freunde des klassischem Metals durchaus empfehlenswert. Wer also auf der Suche nach einer kleinen „Underground-Perle" ist, ist hier richtig beraten und sollte mal rein hören.
MORBID JESTERs „First Audience" wurde ursprünglich 1992 als Demo veröffentlicht und nun über Scream Records neu aufgelegt.