JADED HEART gibt es mittlerweile bereits 22 Jahre, in denen sie elf hochklassige Studioalben abgeliefert haben. Die Band musste gelegentlich mit Line Up Wechseln kämpfen, was sie vielleicht immer kurz schockte, aber nie aus der Bahn warf oder von ihrem Weg abbringen konnte.
Die Verpflichtung von Sänger Johan Fahlberg im Jahr 2005 erwies sich dann aber als wahrer Glücksgriff, denn die Stimme des Schweden passt perfekt zum melodiösen, kraftvollen Metal der einst deutschen Band, die sich ein Jahr später mit Gitarrist Peter Oestors den zweiten Schweden ins Line Up holte.
Die Verpflichtung von Sänger Johan Fahlberg im Jahr 2005 erwies sich dann aber als wahrer Glücksgriff, denn die Stimme des Schweden passt perfekt zum melodiösen, kraftvollen Metal der einst deutschen Band, die sich ein Jahr später mit Gitarrist Peter Oestors den zweiten Schweden ins Line Up holte.
Aber so ganz ohne Line Up Wechsel geht es dann wohl auch nicht, denn Anfang des Jahres stieg Drummer Axel Kruse aus und wurde durch Bodo Stricker ersetzt. Damit ist Bassist Michael Müller der einzige verbliebene Musiker aus dem Gründungsjahr 1990. Eine wichtige, richtige und für mich überfällige Entscheidung wurde dann ebenfalls getroffen: Masa Eto, der Mann, der oftmals für die Liveshows als zweiter Gitarrist mit auf der Bühne stand, wurde jetzt fest ins Bandrooster aufgenommen.
Für „Fight The System" haben JADED HEART elf Songs im Münchner Dreamsound Studio eingespielt, welche von Mario Lochert und Jan Vacik gemixt und gemastert und mit einem unglaublich druckvollen Sound versehen wurde. Produktionstechnisch hatten JADED HEART selber die Hüte auf.
Mit dem Kracher „Schizophrenic" steigt die Deutsch-Schwedische Formation in die Langrille ein. Das dazu abgedrehte Video könnte nicht besser zum Titel passen. Bei „Control" bekommt Johan Fahlberg Unterstützung von MASTERPLAN Röhre Rick Altzi. Der Song wäre ohne Rick schon eine kleine Hymne geworden, aber so und vor allem auch mit dem megafetten Gitarrensolo setzen JADED HEART das erste Ausrufezeichen. Das ist nicht nur klasse komponiert, sondern bringt auch eine enorme Spielfreude rüber, die den Hörer sofort erfasst und mitnimmt.
„Not In A Million Years" ist ein Liebeslied der schnelleren Sorte, bei dem vor allem der Refrain hohen Gehörgangsbesetzungsfaktor besitzt. Spätestens beim zweiten Durchlauf singt hier jeder mit. Und Maso oder/und Peter kriegen von mir erneut einen fetten Daumen für das Solo.
Den kriegen bei „I Lost My Faith" Bassist Michael Müller und Drummer Bodo Stricker, die den Song mit ihrem tighten Spiel nach vorne treiben. Vom Speed her im Vergleich zu den bereits gehörten Songs etwas gemäßigter, aber immer noch schnell genug zum Headbangen.
Der Nacken zuckt auch sofort bei „Nightmare's Over". Hier sind alle Trademarks von JADED HEART vetreten: klasse Vocallines nicht nur im Refrain, treibender Rhythmus, Mitsing-Passagen für die Liveshows und krachende Riffs und erneut ein geniales Solo, bei dem sich Peter und Masa (glaube ich zumindest) abwechseln.
„Never Free" beginnt ruhig und verträumt, nimmt aber dann einen treibenden Beat auf, der einem sofort in die Glieder fährt. Die Tempiwechsel im Song sorgen für Abwechslung und der Refrain sucht sich auch schon mal wieder einen Stammplatz im Gehörgang.
Warum „Till Death Do Us Apart" bei mir nicht sofort zünden will, kann ich selber nicht sagen. Der Song ist klasse, eine typische JADED HEART Nummer, aber hat bisher noch nicht diesen Wow-Effekt wie die bisherigen Songs.
Dafür kommt das stampfende, aber trotzdem brutal klingende „Terror In Me" wieder extrem gut. Könnte zumindest von den Vocallines auch ein DENIED Song sein – eine weitere Band, in der Johan singt und bei der es gesangstechnisch eben etwas brutaler zur Sache geht. „Haunted" haut in die gleiche Kerbe, wenn gleich wieder ein geiler Melodiebogen im Refrain vorhanden ist.
Schnell wird es dann erneut bei „Crying" und die Jungens haben offensichtlich nicht vor, das Album "ausplätschern" zu lassen. Wie bei allen Songs zuvor muss an dieser Stelle auch die tolle Leistung von Michael bei den Backgroundvocals hervorgehoben werden. Und wer die Jungens schon mal live gesehen hat, der weiß, dass sie auch in der Lage sind, dies 1:1 auch auf der Bühne umzusetzen. Chapeau.
Mit „In The Shadows" ist leider schon Schluss. Hier geht die Band wieder etwas vom Gas, ohne dabei an Intensität zu verlieren. Im Großen und Ganzen schaffen es JADED HEART fast durchgängig, den Spaßfaktor auf „Fight The System" extrem hoch zu halten.
Fazit: JADED HEART haben mit „Fight The System" eine Hammeralbum rausgehauen und überspringen damit locker die Messlatte, die sie sich mit Alben wie „Perfect Insanity" (2009) und „Common Destiny" (2012) selber sehr hoch gelegt haben.
Wer auf fetten Metal mit extrem geilen Gitarren und Ohrwurm-Melodien steht, kommt an „Fight The System" nicht vorbei und sollte es nicht versäumen, die unten aufgelisteten Tourdaten zu checken. Denn live sind JADED HEART seit je her eine unschlagbare Macht. Für mich ist „Fight The System" ein Vorzeigealbum in Sachen melodischer Metal und hat in meiner persönlichen Top Ten für 2014 definitiv einen Platz sicher. Alle Daumen nach oben.
Tracklist von "Fight The System":
Schizophrenic
Control (feat. Rick Altzi)
Not In A Million Years
I Lost My Faith
Nightmares
Never Free
Till Death Do Us Apart
Terror In Me
Haunted
Crying
In The Shadows
JADED HEART on Tour (Deutschlandtermine):
17 Oktober Siegburg-Kubana
18 Oktober Bergheim-Avenue Club
31 Oktober Leipzig-Theaterfabrik
01 November Maasmechelen-Jan Hertog
02 November Berlin-K17
03 November Hamburg-Knust
04 November Wiesbaden-Schlachthof
05 November Augsburg-Spectrum
06 November Köln-Mtc
07 November Jena-F Haus
08 November Oberhausen – Helvete
09 November Nürnberg – Rockfabrik
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out