Stil (Spielzeit): female fronted Power Metal unter Trip-Hop-Einfluß (46:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Rec. (April 09)
Bewertung: 4,5 / 10
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Normalerweise glänzt „female fronted Power Metal" ja durch Tiefgang im Sound und Oberflächlichkeit in den Songs. Insofern stellen REGARDLESS OF ME keine Enttäuschung dar.
Weder die zeitweise schön fetten Gitarren, noch die überraschenden, mal dezent (Regardless), mal offensiv (The Counterfeiter) eingesetzten Synthie-Sperenzchen retten „The World within" vor Kommentaren wie „ jaja, ganz nett" (soweit die guten) und „ohnee , das is' jetzt aber nicht ihr Ernst, oder?" (soweit die entsetzten).
Zum einen krankt das Album an der de facto emotionsarmen, aber nervös und gewollt um Emotionen bemühten Stimme von Pamela Manzo. Man fühlt sich unangenehm an jene Pop-Hühner erinnert, deren Namen ich zum Glück nicht kenne und die jede Sprosse auf der Karriereleiter von x nach Hollywood zu bekacken bemüht sind. Ich weiß nicht, ob man mit dem Kram heute noch amerikanische Radiostationen begeistern kann. In den späten 80ern hätte das klebrige Zeug gute Chancen gehabt auf dem Markt, der so vielen uninteressanten Leuten die Welt bedeutet.
Zum anderen krankt das Album an den de facto völlig vorhersehbaren Strukturen. Wie gesagt, die Gitarren braten nicht fettlos und trotzdem kommt auch trotz einer insgesamt exquisiten Produktion kaum mehr dabei rum als schmalbrüstiger Larifari-PopRock.
Einen echten Glückstreffer aber landen Komponist Emiliano Sicilia und seine Sangeselfe mit der Trip-Hop-Nummer „Thy Nature" dann doch; das ist mal wirklich nicht übel; doch wozu das, wo es genug Alben von den Originalen aus Bristol gibt? Und an die kommt auch das beste Stück der Italiener nicht heran.
Allein die Tatsache, das Sicilia den Mut / die Unverfrorenheit hat, Metal, besser: Rock und Club-Sounds so intensiv zu kreuzen, lässt mich mal den Hut echter Anerkennung lupfen. Am erstaunlichsten bleibt der Umstand, dass „The World within" wohl in dieser Form keinen echten Vorgänger hat (MDBs "34....%... Complete" ist nicht zu vergleichen), also wirklich etwas Neues, Frisches ist. Und es dabei versteht, dennoch völlig altbacken und abgelutscht zu klingen. Respekt! Das war bestimmt nicht so einfach.
Mehr als 4,5 Punkte sind trotz guten Willens und Konzentration auf die phasenweise gute Gitarrenarbeit nicht drin.