BLIZZEN gelten seit einiger Zeit als eine der großen Hoffnungen in der – doch recht überschaubaren – klassischen Heavy Metal Szene des Landes. Die Hessen haben jetzt mit der „Time Machine“-EP einen ersten Vorgeschmack auf kommende Großtaten veröffentlicht und beweisen damit, dass sie allen Vorschusslorbeeren gerecht werden.
Statt mit einem Drumcomputer, wie beim 2014er-Demo, wurde diesmal mit einer kompletten Band gearbeitet, was dem Songmaterial natürlich deutlich gut tut. Bei den ersten Akkorden des Openers „Strike The Hammer“ erwarte ich bei jedem Hördurchgang ein „Come, come to the sabbath!“ aus der Kehle des Kings, aber dann wird die Speed-Keule ausgepackt und Melodien aus der Maiden-Schule legen sich über die flotte Rhythmik. Der Song entpuppt sich als eine reinrassige Hymne und Liebeserklärung an den Heavy Metal, die mit starken Riffs und flinken Soli vollkommen überzeugt.
„Pile Under Pressure“ und „Gone Wild“ sind regelrecht thrashig in den Strophen und erinnern teilweise an ganz alte METALLICA. Bei „Peace Is For The Weak“ und „Time Machine“ werden dann auch die SAXON-Einflüsse deutlich – diese ganzen Einflüsse werden allerdings so überzeugend und leidenschaftlich verarbeitet, dass die Songs niemals zu einer bloßen Kopie verkommen. Aber nicht nur die Gitarrenarbeit ist großartig: Der Mann am Mikro hat eine sehr eigene Stimmfarbe, die sich deutlich von den meisten anderen Sängern abheben dürfte, aber sicherlich auch Geschmackssache ist. Auch mit Ohrwurm-Refrains wurde nicht gegeizt, sodass man tatsächlich jeden Song der EP getrost als Hit bezeichnen kann.
So gesehen ist „Time Machine“ eine lohnenswerte Anschaffung für JEDEN Headbanger und lässt bereits erahnen, was da in Zukunft noch kommen wird. Die Vorschusslorbeeren haben sich die Jungs eindeutig verdient!